Das Radio ist laut Trendstudie „Massenkommunikation“ von ARD und ZDF bei den über 30-jährigen wieder das Hörmedium Nummer eins. Das sei umso bemerkenswerter, weil der Zuspruch zum linearen Fernsehen seit Jahren zurückginge, sagt die Leiterin des SWR Studios Tübingen, Sandra Müller, in SWR2.
Nach Angaben der Studie schalten mehr als 80 Prozent der Bevölkerung unverändert regelmäßig ein – „und zwar im klassischen linearen Programm“. Insgesamt sei das Radio als Alltagsbegleiter sehr stabil.
Werden die Jungen das Radio später für sich entdecken?
Bei den Menschen unter 30 Jahren spiele dagegen das Radio heute keine große Rolle. Junge Menschen holen sich ihre Musik bei Spotify und YouTube. „Aber die kitzelige Frage ist, wird sich das später ändern?“
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SWR2 gratuliert zum 100. Geburtstag des Rundfunks in Deutschland und verlost vom 12. bis 29. Oktober DAB+ Radios mit hochwertigem Klang. Testen Sie Ihr Wissen zur Radiogeschichte in unserem Quiz und gewinnen Sie eines der DAB+ Radios – viel Erfolg!
Künstliche Intelligenz könnte Kapazitäten freisetzen
Künstliche Intelligenz und die Möglichkeit, künstliche Stimmen im Radio sprechen zu lassen, führen nach Ansicht von Medienexpertin Sandra Müller zu einer Aufspaltung: Auf der einen Seite werden für Nachrichten, Wetter und Verkehr bald keine Menschen mehr gebraucht werden. „Das können die Maschinen viel besser“, so Müller. Schon bald werde niemand mehr erkennen, „ob da ein Mensch spricht oder eine Maschine.“
Die persönliche Stimme wird umso reizvoller
Auf der anderen Seite wird es umso reizvoller werden, wenn jemand „sehr persönlich und nahbar, intim und ansprechend erzählen kann.“ Natürlich empfinden einige Radiomacher die KI als Konkurrenz, und sicherlich würden einige Menschen auch ihren Job verlieren. Aber, so Müller, es gebe auch eine Hoffnung, weil dank KI „Kapazitäten freiwerden“. „Ich halte das nicht für abgemacht, dass die KI uns da Arbeit abnimmt, die das Radio auf der anderen Seite umso persönlicher und besser macht.“
Erste Sendung am 29. Oktober 1923 Der Rundfunk feiert Geburtstag – 100 Jahre Radio in Deutschland
Das Radio in Deutschland feiert seinen 100. Geburtstag – und Gründe zum Feiern gibt es genug: historische Ereignisse, technische und künstlerische Meilensteine und ein Erfindungsreichtum, mit dem sich das Radio immer wieder neu erschaffen hat. Was macht das Radio aus? Wie wird es sich in Zukunft verändern?
Geschichte und Zukunft des Radios
100 Jahre Radio Das Radio der Zukunft – Personalisiert und mit KI
Ein Radioprogramm für mich allein? Mit persönlicher Begrüßung, Lieblingsmusik und nur den Informationen, die mich wirklich interessieren. Die technischen Möglichkeiten dafür sind da.
ARD Audiothek Podcast: „Radio macht Geschichte“
So wie das Radio in den letzten 100 Jahren das Leben der Menschen mitgeprägt hat, so ist das Radio selbst immer auch mit der Zeit gegangen. Das erzählt der 15-teilige Podcast „Radio Macht Geschichte“, produziert von MDR, SWR und RBB, die sich aus Anlass des 100-jährigen Geburtstags des Radios für diese außerordentliche Produktion zusammengetan haben. |
Diskussion 100 Jahre Radio – Zur Geschichte und Zukunft des Hörfunks
Die Geschichte des Radios begann in Deutschland am 29. Oktober 1923 als unpolitischer „Unterhaltungsrundfunk“ mit Musik und Vorträgen. Es wurde in der Nazizeit zum Propagandainstrument und zum Demokratievermittler nach dem Krieg. Ob durch das Fernsehen, Privatradios oder Podcasting – die Zukunft des Radios stand im Lauf seiner Geschichte oft zur Debatte, manchmal wurde es bereits totgesagt. Dennoch schalten mehr als die Hälfte der Deutschen täglich das Radio ein. Was macht dieses Medium aus? Wie wird sich der Hörfunk in Zukunft verändern? Norbert Lang diskutiert mit Prof. Dr. Golo Föllmer - Musik- und Medienwissenschaftler, Sandra Müller - SWR-Hörfunkjournalistin, PD Dr. Andreas Stuhlmann - Literatur- und Medienwissenschaftler