Von der wahren Liebe, die es in der Regel nicht gibt, handeln die Romane in dieser Ausgabe von SWR2 lesenswert Magazin.
Die Autorinnen und Autoren feiern die Schönheit des Unvollkommenen, wie etwa Miku Sophie Kühmel, die ihr Debüt „Kintsugi“ nach einem japanischen Handwerk benannt hat, das darin besteht, zerbrochenes Porzellan mit Gold wieder zusammenzufügen.
Liebesgeschichten und Lebensläufe jenseits des Bekannten werden in diesem Roman erzählt, der auf der Longlist zum Deutschen Buchpreis steht.
Genau wie Jackie Thomaes Roman „Brüder“, der von zwei Männern berichtet, die in der DDR aufwachsen, ohne von einander zu wissen, und die viele Jahre mit dem abwesenden Vater hadern.
Gespräch Jackie Thomae - Brüder
Jackie Thomae erzählt in ihrem zweiten Roman von Mick und Gabriel, zwei Halbbrüdern, die in der DDR ohne ihren Vater, einem senegalesischen Arzt, aufgewachsen sind und die im Laufe ihrer sehr unterschiedlichen Biographien nicht nur mit den Herausforderungen des Erwachsenwerdens zu kämpfen haben, sondern immer wieder mit der Frage konfrontiert werden, welche Rolle die eigene Hautfarbe für ihr Schicksal spielt. Leider schafft die Autorin es nicht, aus der Vielzahl der Themen und Perspektiven ein sprachlich überzeugendes und stimmiges Gesamtwerk zu schaffen.
Carsten Otte im Gespräch mit Sigrid Löffler.
Hanser Berlin Verlag
ISBN 978-3-446-26415-1
416 Seiten
23 Euro
Buchkritik Peter Wawerzinek - Liebestölpel
Peter Wawerzineks neues Buch „Liebestölpel“ setzt die Reihe seiner autobiografisch grundierten Romane fort. Diesmal geht es um eine Liebeserfahrung. Aber was für eine.
Rezension von Julia Schröder.
Galiani Berlin Verlag
ISBN 978-3-86971-152-2
304 Seiten
20 Euro
Buchkritik Karin Kalisa - Radio Activity
Die Mutter verrät ihrer Tochter auf dem Totenbett ein Geheimnis: Sie war als kleines Mädchen lange Zeit Opfer eines alten Mannes, der ihr Gewalt antat. Der Mann lebt noch. Was soll die Tochter tun?
Rezension von Brigitte Neumann.
C.H. Beck Verlag
ISBN 978-3-406-74093-0
351 Seiten
22 Euro
Buchkritik Alain Claude Sulzer - Unhaltbare Zustände
Was bedeutet es, beruflich abgehängt, gar aussortiert zu werden. Wie geht jemand damit um, der 58 Jahre alt ist? Alain Claude Sulzer erzählt in seinem Roman „Unhaltbare Zustände“ von einem Schweizer Schaufensterdekorateur, der mit den einschneidenden gesellschaftlichen Veränderungen der späten sechziger Jahre nicht mehr zurechtkommt.
Rezension von Gerrit Bartels.
Galiani Berlin Verlag
ISBN 978-3-86971-194-2
272 Seiten
22 Euro