Dass die Produktionsfirma, die von Walt Disney gegründet wurde, so ein weltweiter Erfolg werden konnte, hat vor allem auch damit zu tun, dass Walt Disney und seine Mitstreiter großartige Märchenerzähler seien, meint der SWR2 Filmkritiker Rüdiger Suchsland.
Kindergeschichten für Erwachsene
„Es ist kein Zufall, dass sie viele Grimms Märchen verfilmt haben oder bekannte Kinderbücher und das auf eine Art und Weise taten, in der sie ihrer Zeit voraus waren. Es sind Kindergeschichten für Erwachsene“, sagt Suchsland.
Die Filme seien sehr anschlussfähig für alle, sodass es dazu kam, dass sowohl Adolf Hitler als auch der bedeutende afroamerikanische Schriftsteller James Baldwin Fans von Disney-Filmen waren.
Geschichten sind diverser geworden
Heute sei Disney ein globaler Konzern mit US-amerikanischen Wurzeln. Man sei diverser geworden, auch, damit man sich weltweit besser verkaufen kann. Dagegen wiederum gebe es Proteste vonseiten streng konservativer Lager, denen diese Diversität ein Dorn im Auge ist. Eine Haltung, die an die weißen, bürgerlichen Werte aus den 50er-Jahren anknüpfe.
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„Geistervilla“, „Indiana Jones“, „Elemental“, „Arielle”: Vier Blockbuster brachte Disney in den letzten Monaten ins Kino, viermal blieben die Einspielergebnisse mau.
9.7.1951 Walt Disney über sein Leben und "Alice im Wunderland"
9.7.1951 | 1951 gab es noch kein Disneyland und die Walt Disney Company, 1923 gegründet, war noch nicht der Milliardenkonzern von heute. Beim Namen Walt Disney (1901 - 1966) dachte die Welt vielmehr an Micky Maus, Donald Duck und vor allem an einen charmanten, erfolgsverwöhnten Mann in seinen besten Jahren mit gepflegtem Schnurrbart, der den Familien rund um den Globus mit seinen Zeichentrickfilmen ein bisschen heile Welt bescherte und ein Märchen nach dem anderen ins Kino brachte: Schneewittchen, Aschenputtel, Pinocchio und 1951 Alice im Wunderland nach dem gleichnamigen Kinderbuch. Die Geschichte von Alice hatte für Disney eine besondere Bedeutung, weil mit einer Reihe von Alice-Kurzfilmen ("Alice in Cartoonland") seine Karriere in den 1920ern begonnen hatte. Kurz bevor der Film herauskommt, reist Walt Disney nach Europa. In Kopenhagen trifft er NDR-Reporter Ernst August Stolte, der ihn nicht als Filmemacher oder Unternehmer anredete, sondern als "Karikaturisten".
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Kommentar 75 Jahre Dagobert Duck: Unser aller liebster Kapitalist
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Realfilm nach Disney-Klassiker „Peter Pan und Wendy“ auf Disney+: Weg mit dem Rassismus der 1950er-Jahre!
Mit „Peter Pan“ erhält einer der beliebtesten Zeichentrickfilme aus dem Hause Disney nun eine Frischzellenkur: Auf der hauseigenen Streaming-Plattform ist jetzt der neue Disney-Realfilm erschienen. Keine einfache Aufgabe, denn das Original aus dem Jahr 1953 steht seit Jahren wegen Rassismus und überholten Rollenbildern in der Kritik. Entsprechend kritisch hat sich Regisseur David Lowery mit der Vorlage auseinandergesetzt.