David Lynch, der amerikanische Filmemacher und Künstler, ist im Alter von 78 Jahren gestorben. Hinter der traumhaften Welt zeigte er die dunklen Seiten der amerikanischen Gesellschaft. Für ihn schien klar: Unschuldig ist niemand von uns.
Die dunklen Seiten der amerikanischen Gesellschaft
Erst sind seine Filme wie „Eraserhead“ oder „Dune“ gefloppt, später aber wurden sie zu Kultfilmen, die bis heute das Kino prägen. David Lynch, der amerikanische Filmemacher und Künstler, ist im Alter von 78 Jahren gestorben.
Für sein rätselhaftes Filmwerk gibt es ein eigenes Wort: „lynchesk“. Hinter der traumhaften Welt zeigte er aber die dunklen Seiten der amerikanischen Gesellschaft.
Film „Blue Velvet“: Abgründe hinter der Vorstadtidylle
Ein blauer Himmel, ein weißer Gartenzaun, tiefrote Rosen – mit diesen Bildern beginnt David Lynchs Film „Blue Velvet“. Er zeigt eine Vorstadtidylle, die aber schnell gebrochen wird, als die Hauptfigur ein menschliches, verwesendes Ohr zwischen den Grashalmen findet.
Genau dieses Kippen von Atmosphäre versteht der Filmjournalist Bert Rebhandl unter „lynchesk“: „David Lynch schaut als Künstler unter die Oberfläche. Es muss etwas in ihm angelegt sein, dass ihn dazu disponiert hat, diese Dinge zu erkennen, die wir sonst oft nur in unseren Träumen mitkriegen“, so Rebhandl.






Lynch zeigt die Gewalt in der amerikanischen Gesellschaft
Dabei war Lynch als Kind friedlich und wohlbehütet aufgewachsen, das sagte er selbst in einigen Interviews. Er kannte also die idyllischen Seiten der amerikanischen Gesellschaft.
In Filmen wie „Blue Velvet“ oder „Mullholland Drive“ zeigt er jedoch die Gewalt, die in ihr schlummert. Die Filme spielten an Orten mit blonden Schulmädchen und Schwiegertöchtern, von denen Amerika glauben möchte, dass es dort am ehesten echt sei, so Rebhandl.
Kult-Serie „Twin Peaks“: Niemand ist unschuldig
Ein solcher Ort ist auch „Twin Peaks“. Die Fernsehserie zog 1990 amerikanische Fernsehzuschauer*innen in ihren Bann. Die Frage „Wer tötete Laura Palmer“ beschäftige die Nation. Rebhandl nennt die Serie ein „absolutes Ereignis der Film– und Fernsehgeschichte“.

In Form einer Seifenoper würden darin Dinge aufgedeckt, die einerseits schräg sind, „wo aber auch viele Spuren der Gewaltgeschichte Amerikas langsam auftauchen“, sagt Bert Rebhandl. Unschuldig sei niemand von uns, das habe Lynch mit seinem Werk gezeigt.
Lynchs Filme würden mit unseren eigenen Träumen und mit unserem Unterbewusstsein kommunizieren. Dadurch ermöglichten sie es uns, „Dinge zu begreifen, die wir sonst nicht begreifen würden, wenn wir uns nicht den unheimlichen Erfahrungen aussetzen“, ist sich der Film–Experte sicher.
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„Er hat sich nicht auf dem ausgeruht, was er konnte“, sagt der Filmkritiker Rüdiger Suchsland über David Lynch, der wenige Tage vor seinem 79. Geburtstag verstarb.
Score Snacks - Die Musik deiner Lieblingsfilme Dune - Die Wüste singt
Der Regisseur Denis Villneuve hat mit Dune bereits jetzt ein wahres Epos geschaffen. Bei einer derart hochkarätigen Besetzung mit unter anderem Timothée Chalamet, Oscar Isaac, Josh Brolin, Stellan Skarsgård, Zendaya, Jason Momoa und Javier Bardem braucht es natürlich auch den entsprechenden Musikkomponisten. Und das war hier wieder mal niemand geringeres als Hans Zimmer!
Das Buch "Dune" aus der gleichnamigen Science-Fiction-Saga des amerikanischen Autors Frank Herbert wurde bereits 1984 von David Lynch verfilmt. Leider floppte der Film bei den Kritiken und finanziell - trotz einer Soundtrack-Besetzung aus Brian Eno und Songs der Band Toto!
Beim Team Denis Villneuve und Hans Zimmer sieht es dieses Mal anders aus: Im Kino ein Erfolg, von den Kritiken gelobt und ein zweiter Teil bereits in Produktion. Was machte den Unterschied?
Paul Atreides kommt auf den Wüstenplaneten Arakis, "Dune" genannt. Villneuve hat atemberaubende Landschaften auf die Leinwand gebracht: karg, endlos, lebensfeindlich! Paul muss mit seiner Familie, ein Herrschergeschlecht, eine Verwaltung auf Dune installieren. Dabei können ihm seine mentalen Kräfte, mit denen er andere Menschen kontrollieren und die Zukunft vorhersehen kann, helfen. In Pauls Kopf entfaltet sich noch einmal eine ganz andere Welt als die, die wir Kinozuschauer oberflächlich sehen.
Und genau das liefert uns die Musik! Wie schafft es Hans Zimmer, und nur durch die Töne Pauls Gefühle so eindrücklich darzustellen? Teils verzweifelt, oft verwirrt ...
In dieser Folge Score Snack: Die Wüste singt
Autoren: Malte Hemmerich und Jakob Baumer
Redaktion: Henriette Schreurs und Chris Eckardt
Film: Dune (2021)
Soundtrack: Dune (Original Motion Picture Soundtrack) (2021)
Zusätzlich: Wolfgang Amadeus Mozart - Die Zauberflöte