Gespräch

Staatstheater Wiesbaden: Interne Streitigkeiten nehmen kein Ende

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INTERVIEW
Eva Marburg

Der Konflikt zwischen Intendant Uwe-Eric Laufenberg und dem geschäftsführenden Direktor am Staatstheater Wiesbaden eskaliere immer mehr, so die Kulturjournalistin Maja Hattesen im Gespräch mit SWR2.

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Offener Brief von Schauspieldirektor und Dramaturgin

Der Schauspieldirektor Wolfgang Behrens und die Dramaturgin Anna Bardos hätten sich mit einem offenen Brief an die Öffentlichkeit gewandt. Darin forderten sie den Rücktritt des geschäftsführenden Direktors. Mit ihm steuere das Haus auf eine finanzielle und organisatorische Katastrophe zu.

So würden bereits zugesicherte Verträge plötzlich aufgekündigt, obwohl die Vorbereitungen für Produktionen schon seit Monaten laufen würden. Stellen würden nicht nachbesetzt, was vor allem im technischen Bereich fatale Auswirkungen habe.

Verbleibende Mitarbeiter*innen würden am Limit arbeiten und das habe auch eine negative Außenwirkung. Das Haus sei auf die Kartenverkäufe angewiesen und mittlerweile hätten viele in Wiesbaden den Eindruck, dass „die im Theater einfach spinnen“, so Hattesen.

Geschäftsführender Direktor verteidigt Vorgehen

Der geschäftsführende Direktor des Staatstheaters äußert Verständnis für die Kritik an den Sparmaßnahmen. Zugleich lässt er über seinen Anwalt mitteilen, dass es zwar richtig sei, dass dadurch das verbleibende Personal im Theater überlastet sei. Grund dafür sei aber vor allem der Unwillen des Intendanten, den Produktionsumfang zu reduzieren.

Es gebe finanzielle Vorgaben durch den Träger, das Land Hessen, die erfüllt werden müssten. Mit den vom Landtag bewilligten Mitteln und dem Festhalten der Intendanz am geplanten Produktionsumfang sei keine defizitfreie Übergabe an die neuen Intendantinnen in der nächsten Spielzeit möglich. 

Das Hessische Ministerium für Wissenschaft und Kunst spricht von „ einseitiger öffentlicher Schuldzuweisung“, die nicht zur Konfliktlösung beitrage. Intendant und geschäftsführender Direktor sollten ihre Konflikte selbstständig lösen. Unterstützt werden soll das mit einer externen Unternehmensberatung, die das Staatstheater wieder auf Kurs bringen soll.

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Eva Marburg