Manuel Neuer (Foto: IMAGO, ULMER Pressebildagentur)

Streit um "One Love"-Armbinde

Meinung: Danke, FIFA!

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Stefan Giese
Bild von Stefan Giese  (Foto: SWR, SWR/Christian Koch)

Das Verbot der "One Love"-Armbinde durch die FIFA ist eine Riesenchance für die deutsche Nationalmannschaft. Zeit, sich beim Weltfußballverband zu bedanken, meint Stefan Giese.

Noch nie war ich so begeistert von der FIFA wie dieser Tage! Dankenswerterweise hat sie verhindert, dass die deutsche Fußball-Nationalmannschaft bei der WM in Katar mit der sogenannten "One Love"-Kapitänsbinde vor aller Welt als Weicheier auf dem Platz steht. Sie ermöglicht dem Deutschen Fußballbund (DFB) und der Nationalmannschaft damit das einzig Richtige zu tun: Den Kapitän mit der Regenbogen-Binde auf den Platz zu schicken. Danke, FIFA!

Bild von Stefan Giese  (Foto: SWR, SWR/Christian Koch)
Die Meinung von Stefan Giese

Seien wir doch mal ehrlich: Dieser unsägliche "One Love"-Quatsch war eine Schnapsidee von Anfang an. Ausgedacht von ängstlichen Gestalten, denen das Regenbogen-Symbol zu eindeutig, zu offensiv, zu provokant ist. Ein Ersatz musste her, mit dem man den schwulenfeindlichen, sexistischen Unsympathen dieser Welt nicht allzu sehr auf die Zehen steigt: die "One Love"-Binde war geboren. Ein Wischiwaschi-Symbol, reines Kompromisslertum, dem die FIFA ein wohlverdientes Ende gemacht hat.

Beim DFB und der Mannschaft wird jetzt sicher die Freude riesengroß sein, endlich nicht immer nur über "Werte" zu reden, sondern zu beweisen, was sie ihnen wert sind. Also, die Regenbogen-Binde auf den Arm und raus auf den Platz! Und nicht vergessen, sich bei der FIFA für dieses Geschenk gebührend zu bedanken.

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