Im 32. Lebensjahr meines Autos denke ich über einen Pferdewechsel nach. Der Sitzkomfort meines Opel Calibra entspricht dem einer Straßenbahn. Zentralverriegelung oder andere Annehmlichkeiten fehlen ganz. Doch ein Gespräch des Autoexperten Ferdinand Dudenhöffer mit dem SWR bringt mich ins Grübeln. Soll es ein Neuer oder ein Gebrauchter sein? Benziner oder E-Auto? Gefühlt war eine Kaufentscheidung noch nie so schwer wie jetzt.
E-Variante 10.000 Euro teurer als Benziner
Als Sohn eines Autoverkäufers weiß ich, dass Privatleute tausende Euro vernichten bei einem Neuwagenkauf. Der Wertverlust während der ersten Jahre ist enorm. Interessant wäre allenfalls ein Neuwagen auf E-Basis, der preislich unter dem von Benzinern liegt. Doch der Gedanke erweist sich als naiv. Laut Ferdinand Dudenhöfer kostet ein Benziner-Fiat 500 ca. 25.000 Euro, einer mit Batterie sogar 35.000 Euro.
Auch bei einem Gebrauchtwagen bleibt die Qual der Wahl. Ich könnte einen erschwinglichen Benziner kaufen, wie sie massenhaft vor deutschen Autohäusern stehen. Zugleich weiß ich, dass der Staat Benzin immer teurer macht. Auch Öl-Scheichs und Rohstoffhändler kennen beim Ölpreis nach oben keine Grenze. Gegen ein gebrauchtes E-Auto wiederum sprechen die kurze Reichweite und teure Batterie.
Vermutlich werde ich meinen Opel Calibra noch eine Weile fahren zur Freude gleichaltriger Verkehrsteilnehmer, die das Modell vor zwanzig Jahren lenkten. Mit Zentralverriegelung hoffentlich.