GPS-Tracker sollen im Hunsrück helfen Holzdiebstahl zu vermeiden (Foto: SWR, Ludger Peters)

Neue Technik in Hunsrückwäldern

GPS-Tracker bringt Förster auf die Spur von Holzdieben

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Ludger Peters

Mit moderner Technik wollen Förster Holzdieben auf die Spur kommen. Nach einem spektakulären Diebstahl im September werden im Idarwald jetzt GPS-Tracker eingesetzt. Mit abschreckender Wirkung.

Jasper Schneberger öffnet einen Karton und zieht ein kleines schwarzes Kästchen heraus. Etwa so groß wie ein Kartenspiel. Der kleine Kasten, ein GPS-Tracker, soll helfen, gestohlene Baumstämme orten zu können.

"Wir sägen ein Stück vom Baum aus, einen kleinen Hohlraum, und legen das Gerät dort hinein. Wird der Baum von einem Laster aufgeladen, bekommen wir eine Warnung auf das Handy und sehen, wo er unterwegs ist", sagt Jasper Schneberger, Leiter des Forstamtes Idarwald.

GPS-Tracker sollen helfen Holzdiebstähle im Wald zu vermeiden oder aufzuklären (Foto: SWR, Ludger Peters)
Ist der Tracker im Baumstamm und wird abtransportiert, kann der Förster seinen Weg am Smartphone mitverfolgen.

Energiekrise und Holzdiebstahl

Seitdem die Preise für Strom und Gas durch den Ukraine-Krieg deutlich angestiegen sind, ist auch die Nachfrage nach Holz als alternativer Energiequelle deutlich angestiegen.

Gleichzeitig haben viele Forstämter mehr Diebstähle von Holz im Wald festgestellt.

"Da wird mal schnell der Kofferraum voll gemacht, wenn am Wegesrand Brennholz liegt. Gelegenheit macht Diebe"

Der aufsehenerregenste Fall ereignete sich im September als Holzdiebe Stämme im Wert von 20.000 Euro aus einem Wald bei Hinzerath (Kreis Bernkastel-Wittlich) fuhren. Die Förster vor Ort gehen davon aus, dass die Diebe mit einem Holztransporter mit Kran unterwegs gewesen sind.

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Häufig werde aber auch einfach mal schnell der Kofferraum voll gemacht, wenn am Wegesrand Brennholz liege, sagt Forstamtsleiter Jasper Schneberger.

Abschreckung mit GPS-Trackern

Mit der neuen Technik, so die Hoffnung der Förster, kommt es erst gar nicht mehr zum Diebstahl. Die neuen GPS-Tracker würden Diebe abschrecken, Holz aufzuladen. "Tatsächlich hatten wir zuletzt keine größeren Fälle mehr", sagt Schneberger. Der große Diebstahl in Hinzerath sei allerdings bis heute nicht aufgeklärt.

GPS-Tracker sollen im Hunsrück helfen Holzdiebstahl zu vermeiden (Foto: SWR, Ludger Peters)
Immer wieder liegt auch Brennholz am Wegrand. Privatkunden können es beim Landesforst kaufen, müssen es aber wie hier selber klein machen.

"Brennholz was jetzt am Wegrand liegt, ist frisch geschlagen. Das kann man gar nicht direkt nutzen. Das vergessen viele", sagt der Forstamtsleiter. Das Holz müsse trocknen und sei frühestens in einem Jahr nutzbar.

Landesforst will keinen Wucher beim Brennholz

Auch beim Landesforst Rheinland-Pfalz ist das Brennholz teurer geworden. Man habe aber nicht alle Preissprünge mitgemacht und wolle nicht auf dem Rücken der Verbraucher Geld machen, sagt Schneberger. Die genauen Preise erfährt man bei seinem örtlichen Forstamt

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