Ein Mann steht während eines Stromausfalls mit einer Kerze in der Hand vor dem Sicherungskasten. (Foto: IMAGO, IMAGO / Bihlmayerfotografie)

Die Energiekrise und die Folgen

Stromausfall: Wie sich Kreise in der Region Trier vorbereiten

Stand
AUTOR/IN
Christian Altmayer
Foto von Christian Altmayer, Redakteur bei SWR Aktuell im Studio Trier (Foto: SWR)

Die Kommunen in der Region Trier haben Alarmpläne für den Fall eines Stromausfalls erarbeitet. Diese Pläne machen aber deutlich, dass die Bürger auch selbst vorsorgen müssen.

Kein Licht, kein Internet, kein Telefon: Wie sich ein Stromausfall anfühlt, haben vergangene Woche die Einwohner von Schweich erlebt. Bauarbeiter haben ein Kabel in der Gemeinde Bekond beschädigt und so die Energieversorgung im Umland der Moselstadt gekappt.

In diesem Fall hat der Versorger Westnetz die Orte binnen weniger Stunden wieder angeschlossen. Wegen der Energiekrise könnte es diesen Winter allerdings noch häufiger zu Stromausfällen kommen, befürchten Experten.

Die Stadt Trier und die umliegenden Kommunen haben daher Alarmpläne erarbeitet. Dort ist festgehalten, was die Rettungskräfte zu tun haben, wenn die Lichter ausgehen und, wo Bürger dann Hilfe bekommen.

Trier

Sorge vor dem Blackout Ist ein Stromausfall in der Region Trier möglich?

Manche Menschen in der Region Trier befürchten, dass in ihrem Ort im Winter der Strom ausfällt. Doch wie wahrscheinlich ist das? Die wichtigsten Fragen und Antworten lesen Sie hier.

Am Morgen SWR4 Rheinland-Pfalz

Notrufzentralen und Wärmeinseln geplant

Konkret ist geplant, spätestens 30 Minuten nach einem Stromausfall sogenannte "Katastrophenschutz-Leuchttürme" in den Feuerwehrgerätehäusern einzurichten. Diese Treffpunkte sollen mit Rettungskräften besetzt und mit Notstrom versorgt werden.

Es soll in den Feuerwehrgerätehäusern auch bei einem Zusammenbruch des Telefonnetzes möglich sein, Notrufe abzusetzen. Zudem könnten sich Bürger dort aufwärmen. Denn die Kreise planen im Notfall auch, sogenannte Wärmeinseln einzurichten, damit niemand frieren muss.

"Eine Gesamtversorgung der Bevölkerung ist nicht leistbar, jedoch müssen diese Anlaufstellen für vulnerable Gruppen der Bevölkerung da sein."

Handzettel statt digitaler Kommunikation

Die Betroffenen im Ernstfall zu erreichen, kann für die Rettungskräfte allerdings schwierig werden. Denn ohne Strom funktionieren auch keine Telefone und keine elektronischen Medien.

Bad Kreuznach

Zum Aufwärmen bei kalten Temperaturen Kommunen in Rheinhessen bereiten Wärmeinseln für Bedürftige vor

Der Winter steht vor der Tür und viele Menschen haben Sorge, dass sie bald ihre Heizkosten nicht mehr bezahlen können. Städte wie Bad Kreuznach, Ingelheim oder Alzey wollen deswegen Wärmeräume einrichten.

Am Nachmittag SWR4 Rheinland-Pfalz

Die Kommunen setzten daher auf althergebrachte Informationswege, wie es etwa aus dem Kreis Trier-Saarburg heißt. Denkbar wäre es, dass Feuerwehrleute Handzettel verteilen oder mit Durchsagewagen durch die Ortschaften fahren, um die Bevölkerung zu warnen.

Kreise wollen Not-Tankstellen vorhalten

Die Fahrzeuge allerdings müssen auch fahren und brauchen dafür Sprit, der ohne Strom nicht gezapft werden kann. Damit trotzdem niemand liegen bleibt - schon gar nicht die Rettungskräfte - wollen die Kreise ausgesuchte Tankstellen mit Notstrom versorgen. Im Eifelkreis Bitburg-Prüm etwa sind dafür zwei Tankstellen vorgesehen, heißt es von der Pressestelle.

Video herunterladen (12,3 MB | MP4)

Feuerwehr: Bevölkerung muss sich selbst vorbereiten

Auch die Trinkwasserversorgung hängt am Stromnetz, ebenso Krankenhäuser und Seniorenheime. Die Einrichtungen würden aber zum größten Teil mit Notstrom versorgt und seien auch auf einen Stromausfall vorbereitet worden.

Die Kommunen könnten aber im Zweifel nicht jedem helfen. Florian Zonker vom Katastrophenschutz der Feuerwehr Trier rät daher den Menschen, sich für den Winter mit Lebensmitteln, Getränken und Medikamenten für zehn Tage einzudecken: "Denn Stromaufälle können immer passieren. Und sie sind durch die Energiekrise wahrscheinlicher geworden."

Landau

Stadt stellt Maßnahmen vor Falls das Gas nicht reicht: Landau will aus Turnhalle Wärmeinsel machen

In Landau tritt am Dienstag der Stadtrat zusammen. Unter anderem auf der Tagesordnung: eine Liste, wie und wo die Stadt schon jetzt Energie einspart und was sie in Zukunft vorhat.

Region Trier

Vorbereitung für den Ernstfall Trier: Ausfall der Notrufnummer 112 war Folge einer Übung

In der Region Trier war am Morgen die Notrufnummer 112 ausgefallen. Ursache war eine Übung für einen möglichen Stromausfall in der Region.

Am Morgen SWR4 Rheinland-Pfalz

Stromausfall: Das sollten Sie bei einem Blackout zuhause haben

Wie wahrscheinlich ist ein längerer Stromausfall in diesem Winter? Wie können Sie sich vorbereiten, damit Sie im Notfall nicht hungern und im Dunkeln sitzen müssen. Wir geben Tipps.