Für den Anlass war es eigentlich ein unpassendes Bild: 112 kleine Lampen leuchteten im Landauer Ratssaal für gerade mal elf Leute, die am Pressegespräch teilnahmen – und das auch noch mitten am Tag. Ist das der neue Energie-Sparkurs der Stadt? "Nein, nein", beschwichtigte Hauptamtsleiter Michael Götz: Das seien mittlerweile alles sparsame LED-Lampen und außerdem sollte beim Termin doch auch gefilmt werden. Nach dem Pressegespräch eilte er direkt in einen kleinen Raum nebenan und schaltete die Hälfte der Lampen im Ratssaal wieder aus.
Tatsächlich sind das genau die Fragen, mit denen sich die Stadt seit geraumer Zeit befasst: Wo kann wie was eingespart werden? Ende Juni hatte Oberbürgermeister Thomas Hirsch verkündet, eine Liste mit möglichen Energiesparmaßnahmen aufstellen zu wollen. Nun liegt sie vor: drei Monate später und draußen schon ein paar Grad auf dem Thermometer weniger. Hinter viele Punkten konnte bereits ein Häkchen gesetzt werden. Unter anderem ist die Beleuchtung der Jugendstilfesthalle in der Zwischenzeit komplett auf LED umgerüstet worden, im Freizeitbad La Ola ist das Wasser ein Grad kälter und in den Klassenräumen der Schulen Landaus soll es auch künftig nicht wärmer werden als 19 Grad.
Anderes ist noch "in Bearbeitung". In den Nebenstraßen der Stadt soll beispielsweise bald zwischen 23 und 6 Uhr die Beleuchtung abgeschaltet werden. Und dann gibt es noch den einen Punkt, von dem die Stadt nach eigenen Angaben hofft, ihn nie in die Tat umsetzen zu müssen.
Turnhalle des Otto-Hahn-Gymnasiums könnte Wärmeinsel werden
Falls es doch zu einer Energiekrise kommt und manche Häuser komplett kalt bleiben, will die Stadt Wärmeinseln einrichten. Auch das hatte sie schon im Juni als eine Art Worst-Case-Szenario angekündigt. Nun ist auch bekannt, wo eine solche Wärmeinsel entstehen könnte: in der Turnhalle des Otto-Hahn-Gymnasiums in der Innenstadt. Dafür muss aber noch einiges geklärt werden, so Oberbürgermeister Thomas Hirsch. Zum Beispiel müsse die Stadt entscheiden, ob es dort im Fall des Falles Verpflegung geben soll, und ob die Leute dann auch über Nacht bleiben dürfen.
"Es wird ein anderer Winter, als wir ihn gewohnt sind", schloss Oberbürgermeister Hirsch die Pressekonferenz.