Nachtaufnahme mehrerer Benzinpreisanzeigen. Die Preise überlappen sich teilweise und leuchten rot vor schwarzem Hintergrund. Die Benzinpreise sind in diesem Jahr so hoch wie nie. (Foto: IMAGO, IMAGO / Panama Pictures )

Datenanalyse

Wann es sich in Rheinland-Pfalz am billigsten tanken lässt

Stand

Die Spritpreise spielen verrückt, umso mehr gilt: Beim Tanken zählt jeder Cent. Hier sehen Sie, wie sich die Spritpreise in RLP entwickeln - auf lange Sicht und fast in Echtzeit.

Die Spritpreise sind zwar zuletzt gesunken, im Vergleich zum Jahresbeginn aber immer noch sehr hoch. Und: Sie schwanken im Tagesverlauf auch besonders stark. Wer abends Benzin tankt, spart meistens mehr als zehn Cent im Vergleich zu denen, die am Morgen tanken.

Lieber nicht im morgendlichen Berufsverkehr tanken

Ein Beispiel: Wer am Mittwoch (10. August) auf dem Weg zur Arbeit um 7 Uhr an der Zapfsäule stand, musste im Durchschnitt 1,86 Euro für den Liter Super hinlegen. Die, die am selben Tag abends gegen 21 Uhr noch schnell an der Tankstelle vorbeifuhren, zahlten im Schnitt nur 1,73 Euro in Rheinland-Pfalz.

In den folgenden Grafiken sehen Sie durchschnittliche Preisentwicklungen. Alle Charts werden einmal pro Stunde automatisch aktualisiert. SWRdata wertet dazu die Preise an allen 15.000 deutschen Tankstellen aus. Wie groß die Ausschläge nach unten und oben sind, zeigt die hellgraue Fläche.

Ähnliche Einsparungen sind beim E10 zu beobachten. Wer abends tankt, kann auch hier einige Cent pro Liter sparen. Und genau wie beim Super-Benzin steigen die Preise nach dem Abendtief ab 22 Uhr wieder.

Lediglich beim Diesel sind die Unterschiede zwischen Morgen und Abend nicht so eindeutig. Doch auch Dieseltanker können noch einige Cent sparen, wenn sie abends tanken.

Sprunghafter Anstieg der Spritpreise bei Kriegsbeginn

Die Langzeitentwicklung der Spritpreise in Rheinland-Pfalz zeigt: Die Preise sind schon seit Anfang des Jahres kontinuierlich gestiegen. Mit dem Beginn des Krieges Russlands gegen die Ukraine am 24. Februar nahm der Aufwärtstrend aber eine andere Dimension an. Lagen die Kosten für einen Liter Super am 24. Februar noch bei 1,81 Euro, erreichte der Superpreis exakt zwei Wochen später den traurigen Rekordwert von durchschnittlich 2,25 Euro.

Eine abrupte Senkung der Preise ist dann erst wieder mit Einführung des Tankrabatts am 1. Juni zu bemerken. Da kostete der Liter Super nämlich im Durchschnitt 1,92 Euro. Einen Tag vorher mussten Autofahrer noch 2,20 Euro hinlegen.

Für E10 ergibt sich auch bei der Langzeitentwicklung der Preise ein sehr ähnliches Bild zu dem des Super-Preises.

Noch deutlicher war der Anstieg beim Dieselpreis: von 1,70 Euro zu Kriegsbeginn auf den Rekordwert von 2,32 Euro zwei Wochen später. Auch die Einführung des Tankrabatts hatte eine deutlich geringeren Effekt auf die Dieselpreise, weil hier der Steuerrabatt geringer ausfällt.

ADAC beobachtet Abwärtstendenz

Insgesamt bemerkt der ADAC aber seit einigen Wochen grundsätzlich eine Talfahrt bei den Spritpreisen. Der Dieselpreis zeige seit sieben Wochen eine Abwärtstendenz, wie der ADAC Mitte der Woche mitteilte. Superbenzin der Sorte E10 sei die neunte Woche in Folge billiger geworden.

Im bundesweiten Tagesdurchschnitt des Dienstags kostete E10 1,707 Euro - das waren 2,5 Cent weniger als eine Woche zuvor. Diesel verbilligte sich um 3,7 Cent auf 1,890 Euro. Der ADAC sieht das Sinken als Anpassung an den gefallenen Rohölpreis.

Auch nach der nun wochenlangen Talfahrt und trotz der noch bis Monatsende geltenden temporären Steuersenkung liegen die Spritpreise im langfristigen Vergleich auf hohem Niveau. Diesel ist noch immer teurer, als es vor Ausbruch des Ukraine-Krieges jemals war. Super E10, bei dem der Steuerrabatt höher ausfällt, liegt nur einige Cent unterhalb des alten Rekordniveaus aus der Vorkriegszeit.

Spritpreise werden wohl wieder über zwei Euro steigen

Der Tankrabatt läuft Ende August aus. Der Bundesverband Freier Tankstellen prognostiziert: Die Zukunft der Spritpreise liege jenseits der Zwei-Euro-Marke.

Einer möglichen Verlängerung des Tankrabatts erteilte Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) bereits eine Absage. Er brachte hingegen die Möglichkeit ins Spiel, die Pendlerpauschale zu erhöhen.

So setzt sich der Spritpreis zusammen

Wie sich der Nettopreis für einen Liter Super vor und nach der Einführung des Tankrabatts in Rheinland-Pfalz zusammensetzte, sehen Sie in der folgenden Grafik.

Diesel- und Benzinpreise So tanken Sie heute günstig

Spritpreise am 27. April 2024: Superbenzin kostet im Mittel 1,89€, E10 1,84€ und Diesel 1,69€ in Deutschland. So teuer ist es in Ihrer Nähe.

Der Tag in RLP SWR1 Rheinland-Pfalz

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SWR