Gerade mal fünf Sekunden hat es gedauert und der 145 Meter hohe Windrad-Riese lag mit einem lauten Knall auf dem Boden. Hinterlassen hat er eine ordentliche Staubwolke.
Kontrollierte Sprengung des Windrades
Kurz vor Mittag, gegen halb zwölf, war es soweit: Nachdem die vorbereitenden Maßnahmen alle abgeschlossen waren, wurde ein Countdown runtergezählt, bevor dann die große Explosion kam. Kontrolliert und ohne Zwischenfälle brachte die Sprengmeisterin das Windrad zu Fall. Rund 1.500 Tonnen Material schlugen daraufhin mit lautem Getöse auf den Boden.
Wie Michael Schmitz vom Projektentwickler wiwi consult erklärt, wurde bei diesem Windrad ein neues Sprengverfahren ausprobiert. Damit soll unter anderem vermieden werden, dass sich der Betonturm beim Fall komplett zerlegt. "Die größte Herausforderung ist aber, dass wir parallel den Aufbau und den Abbau und gleichzeitig den Betrieb der Maschinen realisieren," sagt er. Das heißt, während die alten Windräder nach und nach abgebaut werden, laufen einige von ihnen noch weiter und gleichzeitig werden auch schon die neuen Anlagen aufgebaut.
Vor der Windrad-Sprengung: Warnsignale für Tiere und Menschen
Zuvor gab es noch verschiedene Warntöne für die Bürgerinnen und Bürger, aber auch für die Tiere. "Kurz vor der Sprengung senden wir noch sogenannte Vergrämungsgeräusche aus", so Schmitz. Damit wollen die Verantwortlichen Tieren wie beispielsweise Rehen oder Hasen genügend Zeit geben, sich in Sicherheit zu bringen.
Recycling des Windrades aus Gau-Bickelheim in Namibia
Etwa eine Woche hatte sich das Team von wiwi consult auf diesen Tag vorbereitet. So hatten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter schon die Rotorblätter und Stahlteile abmontiert. "Das Material wird nicht weggeschmissen, wir verwenden es an anderer Stelle wieder, zum Beispiel bei einem Projekt in Namibia", sagt Schmitz. Außerdem wird ein Teil des Materials bei der Errichtung der neuen Windräder wieder benutzt.
Neue Windkraft-Anlagen sind moderner
Die Windräder sollen durch größere und leistungsstärkere Anlagen ersetzt werden, sagt der Projektentwickler. Sie können etwa zweieinhalb Mal so viel Energie liefern wie die alten. Dieses sogenannte "Repowering" des Windparks war mit einer ersten Sprengung im März vergangenen Jahres gestartet und soll voraussichtlich noch bis zum Herbst 2025 dauern. Insgesamt werden 18 Windräder durch neue ersetzt.
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