In Worms demonstrieren Kinder mit Biotonnen für Mülltrennung. (Foto: SWR, Andreas Neubrech)

Mit Biotonnen durch die Fußgängerzone

Kinder demonstrieren in Worms für richtige Mülltrennung

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Andreas Neubrech
Andreas Neubrech (Foto: SWR)

Regelmäßig landen in Worms Sachen im Biomüll, die dort nicht reingehören. Die Entsorgungsbtriebe haben deshalb mit Kindern und Tonnen protestiert.

Die 75 Schülerinnen und Schüler haben in der Wormser Innenstadt ordentlich Krach gemacht. Mit Trommeln und klappernden Tonnendeckeln sind sie durch die Fußgängerzone gelaufen, um die Aufmerksamkeit der Leute auf sich zu ziehen. Hatten sie diese, riefen die Kinder im Chor: "Mülltrennung ist wichtig!"

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Die Schülerinnen und Schüler sagen, sie sorgen sich um die Umwelt und die Tiere. Wenn Müll nicht richtig getrennt werde, lande er beispielsweise im Meer und könne Tieren das Leben kosten.

75 Kinder demonstrieren mit Biotonnen für Mülltrennung in Worms. (Foto: SWR, Andreas Neubrech)
75 Kinder demonstrieren mit Biotonnen für Mülltrennung in Worms.

Falscher Abfall im Biomüll offenbar oft Unachtsamkeit

Bei vielen Dingen ist eigentlich klar, in welchen Müll sie gehören. Landen also beispielsweise Flip-Flops oder Flaschen im Biomüll, kann von Unwissenheit keine Rede mehr sein. Die Müllwerker haben in der Vergangenheit schon viele kuriose Sachen in den Tonnen gefunden.

Manchmal landet aber auch aus Versehen Abfall im Biomüll, der dort nicht hingehört - vielleicht tatsächlich aus Unwissenheit. Deshalb will der Entsorgungs- und Baubetrieb Worms (ebwo) die Menschen in der Stadt mit dieser Aktion sensibilisieren.

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Lieber Zeitungspapier statt kompostierbare Plastikbeutel

Ein großes Ärgernis sind zum Beispiel kompostierbare Plastikbeutel. Anja Näpfel vom ebwo sagt, dass diese Beutel viel zu lange brauchen, um zu verrotten. Gerade wenn die Tüten zugeknotet würden, komme es regelmäßig vor, dass diese Knoten bei den Landwirten auf den Feldern landeten.

Stattdessen rät sie, Biomüll einfach in Papier einzuwickeln und ihn so in die Tonne zu geben, gut geeignet sei zum Beispiel Zeitungspapier. Außerdem nennt Näpfel ein weiteres Argument: "Kompostierbare Plastikbeutel sind zudem sehr teuer. Zehn Stück kosten etwa zwei Euro. Dafür, dass ich es in den Müll werfe, ist diese Ausgabe sehr unlogisch für mich."

Auch normale Plastiktüten finden sich oft in Biotonnen. Das sei noch schlimmer, so Näpfel, denn "Plastik hat die Angewohnheit, nicht einfach zu verschwinden, sondern zu Mikroplastik zu zerfallen. Dann ist es in der Erde und dort bekommen wir es nie wieder raus."

Im Zweifel bleibt Biotonne ungeleert stehen

Ist der Müll nicht sauber getrennt, kann es auch ärgerlich für den Besitzer der Tonne werden. Im Zweifel lassen sie die Müllwerker einfach ungeleert stehen und kleben einen roten Zettel auf die Tonne. Darauf die Bitte, den Müll bis zur nächsten Abholung richtig zu sortieren. Bei einer Stichprobe im vergangenen September sind nach Angaben der ebwo 700 Tonnen nicht geleert worden, weil sie falsch befüllt waren.

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