MCV-Motivwagen vor Staatstheater

Friedenstaube in Mainz: Zeichen des Dialogs in Zeiten des Krieges

Stand
Autor/in
Gesa Walch
Bild von Gesa Walch, Studio Mainz

Eine Friedenstaube zwängt ihren Kopf aus einem Käfig aus Stacheldraht. Der MCV-Motivwagen hat am Tag der Befreiung vom Nationalsozialismus eine ganz besondere Bedeutung.

Die Taube soll an das Ende des Zweiten Weltkrieges am 8. Mai vor 79 Jahren erinnern. Schon am Rosenmontag war sie als Botschaft für den Frieden gedacht, verbunden mit der Frage: Wer befreit die Friedenstaube? Und genau diese Frage ist jetzt nach Ansicht des Mainzer Carneval Vereins (MCV) und der Stadt Mainz zu Zeiten des Angriffskrieges gegen die Ukraine und des Krieges in Nahost.

Friedenstaube am 8. Mai: Politik trifft Fastnacht

Das symbolische Datum vom 8. Mai 1945 sei ein passender Start für ein Friedenssymbol mitten in der Stadt Mainz, sagte Oberbürgermeister Nino Haase (parteilos) vor Ort. "Ich bin sehr dankbar, dass wir ein mit Lokalkolorit gefärbtes Zeichen setzen können."

Wir brauchen Frieden, wir brauchen Einigkeit, nicht nur auf der politischen Weltbühne, sondern auch im Kleinen.

Motivwagen vom Rosenmontagszug bekommt noch einen Auftritt

Der MCV hat den Motivwagen für dessen Auftritt in der Mainzer Innenstadt etwas verändert: Die Schilder, auf denen Worte wie "Fanatismus" und "Gier" standen, sind abmontiert. "Die Zuschauer sollen selbst mehr interpretieren können, was sie mit der eingeschränkten Freiheit der Taube anfangen", so Wagenbauer Dieter Wenger, der sich dieses Jahr aus seinem Amt verabschiedet hat. Das Bild der Friedenstaube im Stacheldrahtkäfig solle die Menschen auffordern, sich mehr für Frieden und Freiheit einzusetzen.

Mainzerinnen und Mainzer für Zeichen gegen Krieg

Die Menschen in der Mainzer Innenstadt finden die Friedenstaube vor dem Staatstheater gut. "Normalerweise müsste man die Friedenstaube dort fest installieren", findet ein Mann. Dazu passt das Banner vor dem Staatstheater mit einem Zitat aus dem Stück "Mutter Courage": "Der Krieg soll verflucht sein." Die Friedenstaube ist bis Samstagabend in Mainz zu sehen.

Stadt Mainz engagiert sich für kulturellen Austausch

Oberbürgermeister Nino Haase betont, dass sich die Stadt Mainz für einen Austausch zwischen den Kulturen aktiv einsetze, zum Beispiel mit ihrem Onlineformat zum Dialog zwischen muslimischen und jüdischen Jugendlichen. Außerdem arbeite die Stadt Mainz gerade an einer Städtepartnerschaft mit der Ukraine. In der nächsten Stadtratssitzung soll es eine Resolution dazu geben.

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