Ein Feuerwehrauto kommt bei einem Einsatz in der Verbandsgemeinde Nieder-Olm nicht weiter, weil es zwischen einer Mauer und einem parkenden Auto zu eng ist.  (Foto: Feuerwehr der Verbandsgemeinde Nieder-Olm)

Kein Platz für Retter

Wenn Falschparker in Rheinhessen die Feuerwehr blockieren

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Corinna Lutz

Bei einem Feuerwehr-Einsatz zählt jede Minute. Falschparker sind da oft ein Hindernis. Bei den Feuerwehren in Nieder-Olm und Bad Kreuznach herrscht großer Unmut.

Innerhalb von acht Minuten sollte die Feuerwehr in Rheinland-Pfalz am Einsatzort sein. Das klappt aber nicht immer. Falschparker machen den Rettungskräften immer wieder das Leben schwer. Es werde im Halteverbot geparkt, Löschfahrzeuge hätten Probleme, in Kreuzungsbereichen um die Ecke zu kommen, sagt Michael Rott. Er ist stellvertretender Wehrleiter der Verbandsgemeinde Nieder-Olm in Rheinhessen. Ein Einsatzfahrzeug der Feuerwehr sei 2,55 breit und bis zu 10 Meter lang.

"Man kann den Einsatzort zwar sehen, kommt aber nicht hin"

Dort, wo es nicht weiter geht, muss rangiert werden. Manchmal müssen die Feuerwehrleute auch warten, bis ein Auto weggefahren wird. "Wir werden auch bei medizinischen Notfällen gerufen. Zum Beispiel, wenn eine Tür geöffnet werden muss", sagt Michael Rott. Bei solchen Einsätzen zähle jede Minute.

Bei einem nächtlichen Einsatz kommt ein Feuerwehrfahrzeug der Verbandsgemeinde Nieder-Olm kaum durch eine enge Straße. Ein Lieferwagen  (Foto: Freiwillige Feuerwehr der Verbandsgemeinde Nieder-Olm)
Bei einem nächtlichen Einsatz in der Verbandsgemeinde Nieder-Olm gehen wertvolle Sekunde verloren, weil ein Einsatzfahrzeug der Feuerwehr kaum durch eine Straße kommt.

Auch Feuerwehr Bad Kreuznach verärgert

Alexander Jodeleit, Pressesprecher der Freiwilligen Feuerwehr Bad Kreuznach, sieht beim Thema Falschparker ein massives Problem. Täglich werde gegenüber der Ausfahrt an der Feuerwache Löschbezirk Süd geparkt. Oft seien es Eltern, die ihre Kinder vom Gymnasium oder vom Sporttraining abholen würden. Und das, sagt Jodeleit, obwohl an der Feuerwache ein absolutes Haltverbot gelte. Manchmal seien sie gezwungen, bei einem Einsatz die Feuerwache rechts statt links zu verlassen. Dann müssten sie mit den Fahrzeugen vor dem eigentlichen Einsatz noch einmal um den Block fahren.

"Die raffen es einfach nicht"

Einmal habe er eine Frau angesprochen, die direkt vor der Feuerwehr-Ausfahrt geparkt hatte, erzählt er. Daraufhin sei ihr Ehemann sauer geworden. Er habe ihn gefragt, in welchem Ton er mit seiner Frau sprechen würde. Sie sei doch nur kurz in der Apotheke gewesen

Falschparker behindern mehrere Fahrzeuge der Feuerwehr Nieder-Olm bei einem Einsatz. (Foto: Freiwillieg Feuerwehr Nieder-Olm)
Falschparker behindern mehrere Fahrzeuge der Feuerwehr Nieder-Olm bei einem Einsatz.

Lieblingsausrede von Falschparkern: "Nur mal kurz"

In Mainz sei es zwar manchmal eng, erzählt Michael Ehresmann, Sprecher der Berufsfeuerwehr. Falschparker seien aber kein dauerhaftes Problem. Trotzdem müsse man auch in Mainz bei Einsätzen bremsen, anhalten und warten, bis ein Auto weggefahren werde, erzählt er. Den Satz "Ich wollte nur ganz kurz...." scheinen die Feuerwehrleute alle zu kennen. Auch Michael Ehresmann hat ihn schon oft gehört. Ihnen sei klar, dass die Parksituation in Mainz manchmal schwierig sei, sagt er. "Ich habe dann aber keine Zeit, große Diskussionen zu führen. Was die mir hinterherrufen, ist mir egal." Sein Tipp: Nach dem Einparken mal kurz gucken und sich fragen: Kommt hier jetzt noch ein Lkw vorbei?

Regelmäßige Kontrollfahrten

Viele Feuerwehren machen regelmäßig Kontrollfahrten durch die Innerortslagen. Mit großen Einsatzfahrzeugen werden dann Engstellen und Feuerwehrzufahrten abgefahren. Bei uneinsichtigen Falschparkern schalte die Feuerwehr auch mal das Martinshorn an, erzählt Jörg Keil. Er ist Leiter der Verkehrsüberwachung und des kommunalen Vollzugsdienstes in Bad Kreuznach. "Dann kommen alle Leute raus und gucken. Erst dann wird denen klar, dass es nicht gut ist, was sie da machen," ergänzt Keil. Doch solche Rundfahrten scheinen sich zu lohnen. Denn in einer Gasse in Bad Kreuznach, die regelmäßig widerrechtlich zugeparkt gewesen sei, stehe seither kein Auto mehr im Halteverbot, sagt Jörg Keil.  

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