Eine Tonne Drogen wurden in Wiesbaden sichergestellt, getarnt unter Zitronen

Fünf Verdächtige in Haft

Drogen statt Zitronen in Wiesbaden sichergestellt

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Stefan Schmelzer
Stefan Schmelzer ist Reporter im SWR Studio Mainz

Die Polizei Wiesbaden hat rund eine Tonne Haschisch und Marihuana gefunden. Verpackt waren die Drogen in Obstkisten.

Das war ein echter Fang für die Ermittlungsbeamten des Hessischen Landeskriminalamts (HLKA) und des Zollfahndungsamts Frankfurt am Main (ZFA): Ende Juni wurden zwei große, unauffällige Holzkisten, gut umwickelt mit Frischhaltefolie, an eine Firmenadresse in Wiesbaden geliefert.

Dass sich in den beiden Kisten insgesamt rund 70 Kilogramm Marihuana befanden, wussten die Ermittlerinnen und Ermittler zu diesem Zeitpunkt längst. Wenig später konnten sie laut Polizei in der besagten Firma zwei mutmaßliche Drogendealer festnehmen und weitere 30 Kilogramm Marihuana sicherstellen.

Weitere Drogen als Zitronen getarnt in Bischofsheim

Ende vergangener Woche gelang dann der große Coup: In einer Lagerhalle in Bischofsheim wurden rund 320 Kilogramm Haschisch und knapp 540 Kilogramm Marihuana gefunden. Ein Großteil der Drogen war unter Paletten voller Zitronen versteckt. Drei weitere Männer wurden festgenommen.

In den angrenzenden Büroräumen der Lagerhalle wurden in Taschen und Umzugskartons nochmals Marihuana und Haschisch gefunden. So kam insgesamt rund eine Tonne Rauschgift zusammen. Die Polizei brauchte eigenen Angaben zufolge mehrere Autos, um die riesige Menge an Drogen abzutransportieren. Außerdem wurde ein hochwertiges Auto beschlagnahmt.

Mutmaßliche Drogenhändler in Untersuchungshaft

Ein weiterer Verdächtiger, der sich kurz vor dem Polizeieinsatz auf dem Gelände der Lagerhalle in Bischofsheim aufgehalten hatte, konnte später ausfindig gemacht werden. Bei einer Wohnungsdurchsuchung wurden bei ihm gefälschte Ausweise und Führerscheine sichergestellt, so die Polizei. Der 28-Jährige blieb auf freiem Fuß. Die in Bischofsheim und Wiesbaden festgenommenen en mutmaßlichen Drogendealer wurden dagegen dem Haftrichter vorgeführt wurden und sitzen jetzt in Untersuchungshaft.

Polizei in Stuttgart half bei den Ermittlungen

Den Einsätzen waren umfangreiche Ermittlungen im Auftrag der Wiesbadener Staatsanwaltschaft vorangegangen. Bereits Ende Juni gab es Hinweise der Stuttgarter Polizei. Dort waren in einer Spedition Pakete sichergestellt worden, die nach Wiesbaden geliefert werden sollten, der Inhalt: 100 Kilogramm Marihuana. Dieser Fund brachte den gesamten späteren Einsatz ins Rollen.

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