prozess urteil getöteter gastwirt ludwigshafen (Foto: SWR)

Letztes Wort des Täters: "Seien Sie gerecht"

Lebenslange Haft für Mord an Gastwirt in Ludwigshafen

Stand

Ein 26-Jähriger ist am Freitagmorgen vom Landgericht Frankenthal wegen Mordes und Raubes mit Todesfolge zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe verurteilt worden.

Das Gericht sah es als erwiesen an, dass der Mann aus Somalia am 28. August einen Gastwirt in dessen Gaststätte im Ludwigshafener Wohnviertel Hemshof mit einer abgebrochenen Glasflasche ermordet hatte. In ihrer Urteilsbegründung sagte die Vorsitzende Richterin, der 26-Jährige habe aus Habgier getötet. Sein oberstes Ziel sei gewesen, an Kokain zu kommen. Das Rauschgift habe er von dem 57-Jährigen mit Falschgeld kaufen wollen, woraufhin es zu dem tödlichen Streit gekommen sei.

Frankenthal Urteil Tötung Gastwirt (Foto: SWR)
Der 26-jährige Mann aus Somalia am Freitag vor der Urteilsverkündung im Landgericht Frankenthal.

Vorsitzende Richterin hält Verurteilten für unglaubwürdig

Die Vorsitzende Richterin sagte auch, der Verurteilte habe es mit der Wahrheit oft nicht genau genommen. In vielen Punkten habe er sich bei seinen Aussagen widersprochen. Mit seinem Urteil folgte das Gericht der Forderung der Staatsanwaltschaft.

Die Staatsanwältin hatte in ihrem Plädoyer gefordert, dass der 26-Jährige wegen Mordes zu einer lebenslangen Haftstrafe verurteilt werden soll. Der Angeklagte habe den Gastwirt aus Habgier ermordet, um an das Kokain zu kommen. Die Nebenklage forderte zusätzlich, dass noch die besondere Schwere der Schuld festgestellt werden solle. Der Verteidiger plädierte dagegen auf Freispruch. Er argumentierte, dass sein Mandant aus Notwehr gehandelt habe.

Tatort Gaststätte im Hemshof von Ludwigshafen in dem der Wirt niedergestochen wurde, außenansicht, Tür verbrettert mit rotem Polizeiabsperrband davor (Foto: SWR)
Die Gaststätte, in der der Wirt niedergestochen wurde

"Ich bin kein Terrorist - Seien sie gerecht"

Der 26-Jährige hatte sich vor der Urteilsverkündung am Freitag noch einmal ans Gericht gewandt und erklärt, dass er in Somalia von Islamisten zwangsrekrutiert worden sei. Er sei aber kein Terrorist und bitte das Hohe Gericht: "Seien Sie gerecht!" Während der über eineinhalbstündigen Urteilsbegründung hörte der Verurteilte aufmerksam zu und blickte meist zu seinem Dolmetscher.

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Ein psychiatrischer Gutachter hatte dem 26-jährigen Angeklagten im Laufe der Verhandlung bescheinigt, voll schuldfähig zu sein. Vor Gericht sagte er, der kokainabhängige Mann habe sehr genau abgewogen, was er nach der Tat tun solle. Und das, obwohl er angeblich vor der Tat eine größere Menge Kokain genommen hatte.

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