Die S-Bahn Rhein-Neckar wird 20 Jahre alt. Am 14. Dezember 2003 um 0:08 Uhr rollte der erste Zug, und zwar von Ludwigshafen nach Mannheim. Pro Tag nutzen 120.000 Bürger die S-Bahn.
Als die erste S-Bahn startete, sprach die damalige Ludwigshafener Oberbürgermeisterin Eva Lohse (CDU) von einem "Tag der Freude für Ludwigshafen". Denn von der Eröffnung profitierte vor allem die Vorderpfalz.
Am Berliner Platz war der neue Haltepunkt "Ludwigshafen-Mitte" errichtet worden, mit seiner spektakulären gläsernen Dachkonstruktion. Direkt daneben wurde für die vier S-Bahn-Linien eine weitere Eisenbahnbrücke über den Rhein nach Mannheim gebaut.
Außerdem entstand die "Schifferstadter Kurve", auf der Güterzüge und Intercities den Ort umfahren, damit die S-Bahnen im Schifferstadter Bahnhof mehr Platz haben. Und am Ludwigshafener Hauptbahnhof wurde der S-Bahn-Stützpunkt mit Werkstatt gebaut.
Los ging es 2003 mit vier Linien, heute sind es elf. Die S-Bahn Rhein-Neckar wurde bis nach Germersheim und Homburg im Saarland verlängert. Später folgten Erweiterungen Richtung Mainz, in den Kraichgau, an die Bergstraße und ins Hessische Ried. Seit wenigen Tagen fährt die S3 durch den Landkreis Germersheim bis Karlsruhe. Das S-Bahn-Netz ist jetzt 603 Kilometer lang, und damit das zweitlängste in Deutschland.
Freude auch heute noch in Neckargemünd
Am Bahnhof Neckargemünd bei Heidelberg im Rhein-Neckar-Kreis jedenfalls sind die Fahrgäste froh, dass es die S-Bahn gibt - und sie damit fast überall hinfahren können in der Region:
Jahrelang war die S-Bahn Rhein-Neckar die pünktlichste in Deutschland
In den ersten Betriebsjahren galt die S-Bahn Rhein-Neckar als die pünktlichste in ganz Deutschland. Doch je mehr das Streckennetz wuchs, desto störanfälliger wurde es. Immer wieder gibt es Verspätungen und Zugausfälle. S-Bahn-Chef Maik Dreser freut sich, dass die S-Bahn Rhein-Neckar trotz aller Schwierigkeiten bei Umfragen zur Kundenzufriedenheit Platz drei aller S-Bahnen in Deutschland erreicht.
Um den dichten Verkehr auf der S-Bahn-Strecke zu entlasten, wünscht sich Maik Dreser, dass endlich das Nadelöhr auf den Schienen zwischen Mannheim und Heidelberg ausgebaut wird. Schon seit Jahren wird darüber diskutiert, die dort still liegenden Gütergleise zu reaktivieren und der S-Bahn zur Verfügung zu stellen. Doch kurzfristig ist ein Ausbau dort nicht in Sicht.
Das kritisiert Mannheims Oberbürgermeister Christian Specht (CDU). "Es fehlt an Gleiskapazitäten", sagte er dem SWR und fordert: "Ein weiterer Ausbau ist zwingend notwendig, sonst werden wir unsere Ziele für die Verkehrswende mit einer Verdopplung der Fahrgastzahlen nicht erreichen."