
Die Experten der Gartenakademie beim Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum (DLR) in Neustadt an der Weinstraße raten Gartenbesitzern dazu, bei der Gestaltung ihrer Gärten umzudenken. Vor allem Besitzer von großen Rasenflächen würden angesichts der verdorrten Flächen in ihrem Garten verzweifeln, sagt Werner Ollig. Er ist Leiter der Gartenakademie Rheinland-Pfalz. Bei der Hitze müsse man ümdenken.
Heidi Hengelsberg aus Frankenthal hat das Grün in ihrem Garten in diesem Jahr auch schon aufgegeben, möchte aber gerne mehr für die Pflanzen tun können künftig:
Trockenheit in Deutschland: Vergessen Sie grünen Rasen!
In heißen Sommern spüre man jetzt deutlich, dass in den vergangenen Jahrzehnten die großen Laubbäume aus den Gärten entfernt wurden, so Ollig. Da wo Bäume oder Büsche Schatten spenden, bleibe es normalerweise auch bei Hitze grün. Sattgrüne Rasen könne man bei den immer heißer werdenden Sommern aber vergessen. Ollig und die übrigen Gartenexperten am DLR empfehlen, Obst- oder Nussbäume zu pflanzen, denn es werde in den kommenden Sommern heiß bleiben. Zusätzlich habe man ab Herbst dann noch etwas Leckeres zu Essen.
Efeu zum kühlen von Gebäudewänden wäre aber nichts für Dieter Maier aus Frankenthal, sagt er. Er sei nun zu alt, um sich um solche Pflanzen oder Bäume zu kümmern auf seinem großen Grundstück. Daher hat er nun teilweise auch einen Steingarten, der allerdings schon ganz schön heiß werde, gesteht Maier:
Gartenbesitzer sollen Regenwasser im Winter auffangen
Eine weitere Empfehlung: Im Winter das Regenwasser auf den Rasen fließen lassen. Eine Klappe am Fallrohr des Daches, ein dicker Schlauch auf den Rasen und schon wird der Grundwasserspeicher wieder angefüllt. Ansonsten laufen die rund 100.000 Liter Regenwasser, die im Winter an einer einzigen Dachfläche anfallen, in die Kanalisation, von dort in den Rhein und das sorge nur für Überflutungen. So könnten Gärten – vor allem solche mit Bäumen – viel länger auch ohne Gießen durchhalten.
Familie Milloth mag es naturbelassen und setzt damit schon viele Expertentipps instinktiv um. Neue Bäume sind geplant, die alten sollen bleiben. Außerdem pflanz die Familie viel selbst an im Garten an Lebensmitteln und im Nutzbeet sind Töpfe eingearbeitet, um Wasser zu sparen, erzählt Alexa Milloth aus Frankenthal: