Verbale Beschimpfungen, aber keine Gewalt

Demo am Hambacher Schloss in Neustadt bleibt weitgehend friedlich

Stand

Am Hambacher Schloss hat am Pfingstsonntag eine politische Kundgebung stattgefunden. Laut Polizei waren etwa 2.800 Demonstranten bis zum Fuße des Schlosses gelaufen. 1.500 Teilnehmer durften von dort aus weiter bis ans Schloss.

Der Marsch stand unter dem Motto "Deutschland steht auf". An ihr nahmen nach Angaben der Stadt auch unter anderem Menschen aus der Querdenkerszene teil.

Die Stadt Neustadt an der Weinstraße hatte ihn ursprünglich aus Sicherheitsgründen verboten. Die Veranstalter hatten zunächst 10.000 Demonstrationsteilnehmer angekündigt, für die es in den schmalen Gassen keine ausreichenden Flucht- und Rettungswege gegeben hätte, sagte Oberbürgermeister Marc Weigel (FWG).

Stadtverwaltung und Versammlungsleiter hatten sich daraufhin geeinigt, dass alle Demonstranten aus der Neustadter Innenstadt bis zum Freibad in Hambach ziehen dürfen. Von dort aus war es dann aber nur 1.500 Teilnehmern gestattet, hinauf aufs Schloss zu laufen.

Etwa 100 Gegendemonstranten in Neustadt an der Weinstraße

Nach Angaben der Polizei waren aber ohnehin nur 2.800 Demonstranten erschienen. Zu einer Gegendemonstration eines örtlichen Anti-Rechts-Bündnisses waren etwa 100 Menschen zum Fuße des Schlosses gekommen. Zwar beschimpften sich beide Gruppen gegenseitig - zu gewalttätigen Auseinandersetzungen kam es nach SWR-Informationen aber nicht.

Rund 100 Gegendemonstranten waren nach Neustadt zur Kundgebung ans Hambacher Schloss gekommen.
Rund 100 Gegendemonstranten waren nach Neustadt zur Kundgebung ans Hambacher Schloss gekommen.

Acht Strafanzeigen - insgesamt relativ friedlich

Nach späteren Angaben der Polizei kam es bis zum frühen Abend zu acht Strafanzeigen: sieben wegen Beleidigung und eine wegen der Verwendung von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen. Zudem sei es zu Verkehrsbehinderungen gekommen, weil die Straße zur Sicherung der Strecke teilweise gesperrt werden musste.

Schloss und Museum wegen Kundgebung geschlossen

Das Gebäude mit dem Museum blieb wegen der Kundgebung geschlossen. Ein geordneter Betrieb habe für Besucher wegen der Versammlung nicht gewährleistet werden können, hieß es von der Stiftung des Hambacher Schlosses. Die Stiftung Hambacher Schloss war bereits vor einigen Tagen auf Distanz zu der Protestaktion gegangen, weil sie darin eine unzulässige Vereinnahmung des Hambacher Festes sah.

Meinungsfreiheit bedeute nicht den Verzicht auf Widerspruch, hieß es in einer Presseerklärung: "Die Stiftung Hambacher Schloss verurteilt jegliche Versuche, unseren freiheitlichen demokratischen Rechtsstaat durch Verschwörungstheorien, systematische Falschinformationen oder unverantwortliche historische Vergleiche zu delegitimieren."

Demonstrationszug zum Schloss schon vergangenes Jahr

Der Demonstrationszug weckt Erinnerungen: Am 28. Mai 2022 waren geschätzt 3.000 Menschen - darunter auch Reichsbürger - in weißen T-Shirts und Hemden zum Hambacher Schloss hinaufgezogen und hatten dort das Demokratiefest gestört - eine Jubiläumsfeier zu 190 Jahren Hambacher Fest. Besucher der Jubiläumsveranstaltung und Redner wurden laut Zeugen diffamiert.

Mehr aus dem Studio Ludwigshafen

Frankenthal

Bundesgerichtshof Messerangreifer von Oggersheim geht gegen Urteil vor

Ein Mann aus Somalia hatte im Oktober zwei Männer mit einem Messer in Ludwigshafen-Oggersheim angegriffen und getötet. Am Mittwoch urteilte das Gericht dass er in die Psychiatrie muss. Dagegen hat er nun Revision eingelegt.

SWR Aktuell Rheinland-Pfalz SWR Fernsehen RP

Ludwigshafen

Alte Fundamente ausgegraben Hochstraße Süd in Ludwigshafen: Letzte Vorbereitungen vor Neubau

Im Juli bereits soll in Ludwigshafen mit dem Wiederaufbau des abgerissenen Teilstücks der Hochstraße Süd begonnen werden. Dazu werden jetzt Fundamente der alten Brücke aus dem Boden geholt.

Am Morgen SWR4 Rheinland-Pfalz

Stand
Autor/in
SWR