Luftbild des Hambacher Schlosses (Foto: picture-alliance / Reportdienste, Picture Alliance)

Zu unsicher und zu wenig Platz

Neustadt verbietet politisch motivierten Zug zum Hambacher Schloss

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Ein Mann aus Neustadt hatte für den Pfingstsonntag einen Zug zum Hambacher Schloss mit 10.000 Teilnehmenden angemeldet. Die Stadt hat das aufgrund von Sicherheitsbedenken verboten.

Der angemeldete Zug weckt Erinnerungen. Am 28. Mai waren im vergangenen Jahr geschätzt 3.000 Menschen - darunter auch Reichsbürger - in weißen T-Shirts und Hemden zum Hambacher Schloss hinaufgezogen und hatten dort das Demokratiefest gestört - eine Jubiläumsfeier zu 190 Jahren Hambacher Fest. Besucher der Jubiläumsveranstaltung und Redner wurden laut Zeugen diffamiert.

Absage aus "Platz- und Sicherheitsgründen"

Unter dem Motto "Deutschland steht auf" hatte laut Stadtverwaltung ein Mann aus Neustadt einen Aufzug angemeldet. Rund 10.000 Teilnehmende sollten vom Marktplatz zum Hambacher Schloss ziehen. Die Stadt untersagte diesen Demonstrationszug "aus Platz- und Sicherheitsgründen", weil "weder Start- und Zielort, noch die Aufzugsstrecke für so viele Menschen geeignet" seien.

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OB Weigel: Keine ausreichenden Fluchtwege für Demonstrationszug

In einer Mitteilung der Stadt Neustadt heißt es von Oberbürgermeister Marc Weigel: "In den schmalen Straßen und Gassen der Altstadt, in Hambach und auch auf dem Schlossgelände gibt es dafür keine ausreichenden Rettungs- und Fluchtwege. Bei Notfällen wären Feuerwehr und Rettungsdiensten die Zufahrt unmöglich oder sie blieben in einer tröpfelnden Menschenmasse stecken."

Stadt: Veranstalter der Demo will Auflagen nicht hinnehmen

Die Stadt habe dem Anmelder in einer Verfügung eine alternative Wegführung vom Parkplatz Festwiese in Neustadt zu einem Parkplatz im Ortsteil Hambach ermöglicht. Der Versammlungsleiter habe aber mehrfach deutlich gemacht, dass er sich an diese Verfügung nicht halten werde, heißt es von der Stadt. So habe er der Stadt mitgeteilt, dass die Sicherheitsauflagen nicht akzeptiere. Die Stadt habe in enger Abstimmung mit Polizei, Feuerwehr, Rettungsdiensten und der Stiftung Hambacher Schloss enschieden, die Versammlung in der angemeldeten Form zu untersagen.

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SWR