Die Studenten haben selbst einen Zebrastreifen ausgerollt und Senioren sicher über die Straße gebracht. (Foto: SWR)

Mehr Sicherheit für Radfahrer und Fußgänger

Studierende haben in Wallmerod eigenen Zebrastreifen ausgerollt

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Christoph Bröder

Die Verbandsgemeinde Wallmerod im Westerwald ist für ihren barrierefreien Radweg ausgezeichnet worden. Als Preis gab es kein Geld, sondern die Unterstützung von 15 Studierenden.

Anja Schmidt-Bäumler, Oscar Weiß und Raymond van Vugt stehen an der Hauptstraße in Wallmerod. Die Autos fahren zügig vorbei. Für Fußgänger ist es schwer über die Straße zu kommen, denn einen Zebrastreifen gibt es nicht. Gemeinsam mit den anderen Studenten haben die drei deshalb kurzerhand einen eigenen Zebrastreifen ausgerollt und selbstgebastelte Tempo-Limit-Schilder aufgehängt.

"Besonders für die alten Leute aus dem nahen Seniorenheim ist es sehr gefährlich die Straße zu überqueren", erklärt Student Oscar Weiß aus Berlin. Die Hauptstraße, das ist die Bundesstraße 8. Sie sei wie eine große Schneise, die durch den Ort führe. "Mit dem selbstgemachten Zebrastreifen konnten wir den älteren Mitbürgern zumindest mal kurz ermöglichen, sicher über die Straße zu gehen", so Weiß.

Neue Radwege ausgekundschaftet

Die 15 Studenten kommen aus Deutschland und den Niederlanden. Sie studieren allesamt Studiengänge wie "Verkehr und Mobilität". Eine Dozentin aus den Niederlanden ist auch dabei. Sie sind der Preis dafür, dass die Verbandsgemeinde Wallmerod für ihren barrierefreien Radweg ausgezeichnet worden ist.

Gemeinsam haben sie daher eine Woche lang analysiert, wie man den Verkehr für Fußgänger und Radfahrer in der Verbandsgemeinde sicherer und besser machen kann. Dabei haben sie bereits bestehende Radwege getestet, um zu sehen, ob sie für alltägliche Fahrten zum Büro oder Supermarkt geeignet sind. Und sie haben potenzielle neue Strecken für Radwege ausgekundschaftet.

Studenten sprachen auch mit Bürgern

An einem Abend haben sich die Studenten auch mit Bürgern aus der Verbandsgemeinde Wallmerod getroffen. "Dabei haben wir festgestellt, dass es viele Menschen gibt, die gerne Radfahren wollen, sich aber nicht sicher fühlen", erklärt Studentin Anja Schmidt-Bäumler aus Kassel.

Die Studenten haben sich mit Bürgern über die aktuelle Situation ausgetauscht. (Foto: SWR)
Die Studenten haben sich mit Bürgern über die aktuelle Situation ausgetauscht.

"Außerdem ist uns aufgefallen, wie zerstückelt die Infrastruktur hier ist. Es gibt kein zusammenhängendes Radwegenetz", ergänzt Oscar Weiß. Das würde den alltäglichen Radverkehr für viele Menschen in der Verbandsgemeinde Wallmerod erschweren.

Verbandsgemeinde Wallmerod will auf Ergebnissen aufbauen

Anja Schmidt-Bäumler und den anderen Studenten hat die Woche in Wallmerod viel Spaß gemacht. "Die Region hat großes Potenzial etwas zu verändern, wenn sie das möchte", resümiert die Studentin. Und die Verbandsgemeinde hat bereits signalisiert, dass sie den Radwegebau in den kommenden Jahren weiter voranbringen will. Bürgermeister Klaus Lütkefedder (CDU) war begeistert von der Unterstützung der Studenten: "Es war gut die Studenten mit ihren Ideen hier zu haben. Das war ein viel besserer Gewinn, als irgendein Preisgeld."

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