Der Hang ist nach Angaben der Stadt am Montag von einer Spezial-Tiefbaufirma, Vertretern der Stadt und einem Statiker begutachtet worden. Voraussichtlich Anfang kommender Woche soll er dann abgesichert werden, teilte die Stadt Siegen mit. Demnach werde aktuell geprüft, welche technischen Möglichkeiten es gebe, um den Hang abzusichern. Ein Geologe müsse das geplante Vorgehen dann noch freigeben.
Technisches Hilfswerk: Messpunkte eingerichtet
Bei dem Hangrutsch waren am Samstagmorgen rund 400 Kubikmeter Erde, Geröll und ein Baum 20 Meter tief auf einen Parkplatz gerutscht. Verletzt wurde dabei niemand. Wie die Stadt Siegen mitteilte, hatte das Technische Hilfswerk daraufhin Messpunkte eingerichtet. So könnten kleinste Bewegungen im Hang festgestellt werden.
Bewohner durften Gegenstände aus den Wohnungen holen
Bislang sei es zu keinen weiteren Bewegungen gekommen. Aus diesem Grund konnten am Montag Bewohnerinnen und Bewohner des betroffenen Mehrfamilienhauses in Begleitung von Einsatzkräften ihre Wohnungen betreten, um notwendige Gegenstände herauszuholen, teilte die Stadt mit.
Anschließend sei es wieder versiegelt worden. Wie lange das Haus nun nicht mehr betreten werden darf, entscheiden nach Stadtangaben die weiteren geologischen Begutachtungen und die darauf abgestimmten Sicherungsmaßnahmen.
Bewohner hörten "lautes Rollen und Poltern"
Die 22 Hausbewohner in dem gefährdeten Gebäude hatten am frühen Samstagmorgen die Feuerwehr alarmiert, nachdem sie ein "lautes Rollen und Poltern" gehört hätten, sagte der Einsatzleiter der Feuerwehr in Siegen, Thomas Adamek. "Wie so ein kleines Erdbeben." Der vordere Bereich des Mehrfamilienhauses stand nach seinen Angaben nur etwa anderthalb Meter von der Abbruchkante entfernt.
Der Hang sei trichterförmig auf einer Höhe von etwa zehn Metern und 30 Meter Breite abgerutscht. Das sei schon "ein ganz schönes Stück Erde", so Adamek weiter. Warum es zu dem Hangrutsch kam, sei unklar. Es gebe dort keine Bergbauarbeiten.
Zunächst auch andere Häuser in Siegen evakuiert
Alle Bewohner mussten zunächst ihre Wohnungen verlassen. Diejenigen, die im hinteren Teil leben, durften nach einigen Stunden zurückkehren. Die Bewohner des vorderen Teils wurden den Angaben zufolge privat untergebracht oder in Wohnraum, der von der Stadt zugeteilt wurde.
Auch zwei weitere Häuser wurden zunächst evakuiert, deren Bewohner konnten aber schnell wieder nach Hause zurück, nachdem die Statik überprüft worden war. Verletzt wurde bei dem Erdrutsch nach Angaben von Polizei und Feuerwehr niemand. An einem Auto entstand ein leichter Sachschaden.