Ein Mann steht in einem Zimmer und hält einen VIP Pass für Metallica in der Hand (Foto: SWR)

43-Jähriger reist für Lieblingsband um die Welt

Metallica-Fan aus dem Westerwald hat schon knapp 100 Konzerte besucht

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Christina Nover
Autorin Christina Nover (Foto: SWR)

Jörg Albrecht hat ein besonderes Hobby: Er folgt seiner Lieblingsband Metallica rund um die Welt. Der 43-jährige Westerwälder hat bereits 97 Live-Konzerte der Kultrocker besucht.

An einem warmen Sommerabend steht Jörg Albrecht vor dem Kinopolis-Kino in Koblenz. Er trägt ein schwarzes T-Shirt, Jeans und dicke Stiefel, auf denen in weißer Schrift "Metallica" steht. Der 43-Jährige freut sich auf die Übertragung eines Konzerts seiner Lieblingsband, die gerade durch Nordamerika tourt: "Das ist schon genial. Man muss nicht rüberfliegen und sieht's trotzdem", sagt er.

Dabei hat Jörg Albrecht schon viele Metallica-Konzerte gesehen. Seinen Angaben zufolge war er bereits bei 97 Live-Konzerten. In diesem Jahr habe er beispielsweise alle Konzerte der Europa-Tournee gesehen - unter anderem war er auch beim Metallica-Konzert in Hamburg dabei. Im November geht es zu einem Doppelkonzert nach St. Louis in die USA und nächstes Jahr will er dann in München das einhundertste Konzert voll machen.

Leidenschaft für Metallica begann mit sechs Jahren

Mit sechs Jahren begann Jörgs Leidenschaft für die harten Gitarrenriffs von Metallica; seitdem er 16 ist, lebt er seine Leidenschaft so richtig aus. Jörgs Freunde halten ihn nach eigenen Worten für "bekloppt" - aber zeigen auch Verständnis. Der Metallica-Fan zieht den Vergleich zum Fußball: "Es gibt genug Leute, die zu jedem Bayern-Spiel fahren - und das alle zwei Wochen. Bei mir steht nur alle zwei Jahre mal so ne große Tour an."

"Mittlerweile geht es nicht mehr groß um die Musik. Die Lieder kennt man ja schon. Aber die ganzen Leute zu treffen, macht einfach Spaß."

Metallica-Fans sind weltweit gut vernetzt

Auch wenn auf den Konzerten immer wieder die gleichen Lieder gespielt werden, wird Jörg Albrecht nicht langweilig. Er erklärt: "Mittlerweile geht es nicht mehr groß um die Musik. Die Lieder kennt man ja schon. Aber die ganzen Leute zu treffen, macht einfach Spaß." Er meint die anderen Mega-Metallica-Fans aus Deutschland und aller Welt, die gut vernetzt sind.

Jörg Albrecht mit anderen Metallica-Fans beim Konzert in San Francisco. (Foto: Privat)
2019 besucht Jörg Albrecht mit anderen Metallica-Fans ein Konzert in San Francisco.

Seine Kontakte helfen ihm, bei seinen Reisen Geld zu sparen. Flüge bucht er meist weit im Voraus, übernachtet wird bei anderen Fans. Auch bei den Konzerten spart er nach eigenen Angaben Geld, indem er Dauerkarten kauft. Das sogenannte "Black Ticket" für die Europatournee 2023 habe demnach rund 1.000 Euro gekostet. Zum Vergleich: Für ein Einzelticket für Metallica kann man gut und gerne schon mal 300 Euro hinlegen.

Ganzer Jahresurlaub wird für Metallica-Konzerte investiert

Trotz aller Vorteile: Metallica hinterherzureisen ist nicht gerade ein billiges Hobby. Und es kostet Zeit. Jörg Albrecht ist Gerätewart der Feuerwehr bei der Verbandsgemeinde. Sein ganzer Jahresurlaub geht seinen Worten nach für die Konzertreisen drauf. Aber das sei es wert: "Man kommt viel rum und sieht was von der Welt", meint der 43-Jährige.

Erinnerungen an seine zahlreichen Konzerte hat Albrecht in seinem "kleinen Museum" in seiner Wohnung in Neuhäusel gesammelt. Dort finden sich Tourplakate, eingerahmte Setlisten und Plektren, die von den Bandmitgliedern am Ende der Shows in die Menge geworfen wurden, aber auch noch jede Menge anderer Sachen die in Verbindung zu Metallica stehen, wie eine Jeansjacke mit Unterschriften aller ursprünglichen Bandmitglieder.

Plektren von der Band Metallica stehen aufgereiht auf einem weißen Regal. (Foto: SWR)
In seiner Wohnung bewahrt Jörg Albrecht zahlreiche Andenken an die Band auf - unter anderem Plektren, die die Band nach den Shows ins Publikum geworfen hat.

Nach dem hundertsten Metallica-Konzert ist noch nicht Schluss

Normalerweise geht der 43-Jährige bei Konzerten auch mal so richtig ab, im Kinosaal hingegen hält er sich diesmal zurück und legt die Füße hoch. Sein Fazit nach der Show: "Man bekommt halt viel mehr zu sehen, als wenn man in der Menge steht." Eine echte Alternative zu Live-Konzerten ist das Kinoerlebnis aber nicht. Für ihn steht jetzt schon fest: nach dem hundertsten Konzert ist noch lang nicht Schluss.

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