Der Landesbetrieb Mobilität erneuert ab Januar 2024 die Hochbrücke der B42 bei Lahnstein. Rund ein Jahr lang wird die Strecke voll gesperrt. (Foto: Landesbetrieb Mobilität)

Verkehrskonzept vorgestellt

Lahnbrücke: Autofahrer müssen wegen Baustelle mit großen Umwegen rechnen

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Christina Nover
Autorin Christina Nover (Foto: SWR)

Der Landesbetrieb Mobilität (LBM) erneuert ab Januar 2024 die Hochbrücke der B42 bei Lahnstein. Rund ein Jahr lang wird die Strecke voll gesperrt. Wir beantworten alle wichtigen Fragen zur Baumaßnahme.

Warum sind die Arbeiten an der B42 notwendig?

Ein Großteil des Bauwerks wurde in den 1970er-Jahren hergestellt. Seitdem hat sich die Verkehrsbelastung laut Landesbetrieb Mobilität (LBM) erheblich erhöht. Stellenweise müsse das Bauwerk deshalb verstärkt werden. Bei Prüfungen seien zudem erhebliche Schäden festgestellt worden, die dringend behoben werden müssen. Unter anderem haben Streusalz sowie zahlreiche Frost- und Tauwechsel Spuren hinterlassen. Welche Arbeiten genau erledigt werden müssen, können Interessierte auf der Webseite des LBM einsehen. Die Kosten für das Großprojekt belaufen sich auf rund 14 Millionen Euro.

Wann beginnen die Baumaßnahmen an der Lahnbrücke?

Die Vorarbeiten für die Großbaustelle an der B42 beginnen nach Angaben des Landesbetriebs Mobilität Diez bereits im September 2023. Die neue Verkehrsführung in Lahnstein wird demnach in den Herbstferien eingerichtet. Sie soll nach den Ferien in Kraft treten. Von Oktober bis Dezember soll der Anschluss der B260 auf die B42 saniert werden. Aus Fahrtrichtung Bad Ems werde die Straße mehrere Wochen lang voll gesperrt. Die Vollsperrung der B42 erfolgt laut LBM im Anschluss - ab Januar 2024. Sie dauert nach aktueller Planung zwölf Monate.

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Warum kann nicht im 24-Stunden-Betrieb oder nachts gearbeitet werden?

Ein Problem ist nach Angaben des LBM das verfügbare Fachpersonal. Eine 24-Stunden-Baustelle oder ein Drei-Schicht-Betrieb könne von den Baufirmen nicht ohne Weiteres geleistet werden. Zumindest im Sommer soll jedoch im Zwei-Schicht-Betrieb gearbeitet werden. Nachtarbeit sei deutlich zu laut für das Wohngebiet. Lärmschutzmaßnahmen würden mehr Zeit kosten, als durch Nachtarbeit eingespart werden könnte. Nachtarbeit ist nach Angaben des LBM erfahrungsgemäß auch weniger effektiv und gefährlicher für das Baustellenpersonal.

Warum muss die B42 voll gesperrt werden?

Der LBM sieht keine Alternative zur Vollsperrung der Lahnbrücke während der Bauarbeiten. Demnach müssten mindestens vier große Bauabschnitte unter Vollsperrung ablaufen. Diese würden mindestens siebeneinhalb Monate dauern. Der Rest könnte zwar in wechselnden halbseitigen Sperrungen erfolgen, die Abläufe würden aber erheblich erschwert werden. Die Bauzeit würde sich so mindestens auf zwei Jahre erhöhen. Außerdem geht man basierend auf Erfahrungen aus 2019 davon aus, dass selbst eine halbseitige Verkehrsführung die Verkehrssituation in Lahnstein erheblich belasten würde.

Welche Umleitungen sind geplant?

Wie der LBM berichtet, soll es mehrere großräumige Umleitungen wegen der Baustelle an der Lahnbrücke geben. So soll der Verkehr bereits bei St. Goarshausen auf die B274 Richtung Nastätten und dann auf die B260 Richtung Nassau und Bad Ems abgeleitet werden. Die Fahrtzeit von St. Goarshausen bis Koblenz verlängert sich laut Google Maps um rund 30 Minuten. Eine weitere Umleitung gibt es von Braubach aus über die L327. Letzte Abfahrtmöglichkeit vor der Baustelle ist dann bei Oberlahnstein.

Die Richtung der Einbahnstraße Adolfstraße in Lahnstein soll geändert werden (Foto: SWR)
Wegen der Baustelle auf der Lahnbrücke wird die Verkehrsführung in Lahnstein geändert. Unter anderem soll die Richtung der Einbahnstraße Adolfstraße gewechselt werden.

Was ändert sich durch die Baustelle in Lahnstein?

Der innerstädtische Verkehr wird durch die Bauarbeiten an der Lahnbrücke erheblich beeinflusst. Nach Angaben des LBM wird die Verkehrsführung in Lahnstein an zahlreichen Stellen geändert. Eine der gravierendsten Änderungen wird demnach der Richtungswechsel des Einbahnverkehrs in der Adolfstraße sein. Es werde zudem Straßenabschnitte geben, die dem Busverkehr und Rettungsfahrzeugen vorbehalten sein werden. Ein Einschnitt wird nach Angaben von Oberbürgermeister Lennart Siefert der Wegfall von 180 bis 190 Parkplätzen. Es werde versucht, alternativen Parkraum zu schaffen.

Wer hat das Verkehrskonzept erarbeitet?

Um die Verkehrsprobleme so gering wie möglich zu halten, wurde bereits im Juni 2021 ein runder Tisch gegründet, um ein umfassendes Verkehrskonzept zu erarbeiten. Beteiligt waren neben dem LBM, der Stadt Lahnstein und der VG Loreley auch Vertreter der Polizei und Feuerwehr sowie des Rettungswesens. Außerdem Vertreter des ÖPNV, des ADAC Mittelrheins und der Abfallwirtschaft. Der runde Tisch hat nach Angaben des LBM elfmal getagt.

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