Dabei haben Forscher der Gesellschaft für Konsumforschung, kurz GfK, bei 400 deutschen Städten und Landkreisen die Kaufkraft von Einwohnern mit dem Umsatz des örtlichen Einzelhandels verglichen. Unter anderem geht es in der Studie darum, wie viel Nettoeinkommen Bürgerinnen und Bürger für den Einzelhandel zu Verfügung hätten.
Städte im Westen der Pfalz schneiden alle gut ab
Zweibrücken belegt in dieser Studie den ersten Platz. Schon auf Platz vier folgt Kaiserslautern und Pirmasens schafft es auf den 20. Platz. Konkret hat die GfK untersucht, welche Anziehung der Einzelhandel auf Kunden hat, die außerhalb der Stadt wohnen, in der sich die Geschäfte befinden.
In Zweibrücken zieht das Outlet-Center, in Pirmasens die Schuhläden
Das sehr gute Abschneiden von Zweibrücken in der Studie lässt sich Angaben des Sprechers von Zweibrücken, Jens John, am ehesten mit dem Outlet-Center erklären. Er freut sich sehr, dass Zweibrücken das Ranking anführt. Das zeige auch, dass Zweibrücken durch das Center eine beliebte Einkaufsstadt und wichtig für die Region sei.

In Pirmasens spielen nach Angaben der Konsumforscher zwei Faktoren eine entscheidende Rolle für das gute Abschneiden. Zum einen könnte es daran liegen, dass der umliegende Landkreis nur eine geringe Dichte an Geschäften hat, sodass sich größere Einkäufe besser in Pirmasens erledigen lassen. Zum anderen könnte es an den Schuh-Outlets liegen, die eine hohe Anziehungskraft haben. Mehrere Schuhfirmen bieten in Pirmasens einen Fabrikverkauf an.
Indexwert bei allen Städten über 100
Die GfK ermittelt für alle 400 deutschen Städte einen sogenannten Indexwert. Der Wert 100 bedeutet, dass theoretisch die gesamte Kaufkraft der Einwohner den regionalen Einzelhändlern zugute kommt. Mehr als 100 heißt, dass Kunden, die von außerhalb in die Stadt kommen, mehr Geld bringen, als nach außen abfließt.
Der Indexwert für Zweibrücken liegt bei 212,6, Pirmasens hat einen Wert von 150,5 und Kaiserslautern liegt bei 187,5. In Zahlen bedeutet das, dass die Menschen in Zweibrücken theoretisch jährlich einen Pro-Kopf-Betrag von 5.988 Euro haben, den sie im Einzelhandel ausgeben können, Pirmasens hätte demnach 5.734 Euro und Kaiserslautern 5.799 Euro.
Zweibrücker und Pirmasenser nur in der Theorie besonders wohlhabend
Praktisch bedeutet das, dass ein Großteil der Kaufkraft in Zweibrücken und Pirmasens von auswärtigen Kunden kommt. Die beiden Städte haben seit Jahren mit hoher Arbeitslosigkeit zu kämpfen. Außerdem gibt es neben Anziehungspunkten wie dem Outlet in Zweibrücken oder Schuhgeschäften in Pirmasens in den Innenstädten viele Leerstände.