Reporterin Alexandra Dietz war hautnah dabei, als die Einsatzkräfte alles dafür getan haben, den Waldbrand bei Rodalben zu löschen.

Einblick einer Reporterin

Feuerwehr kämpft gegen Waldbrand in der Südwestpfalz

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Alexandra Dietz
Alexandra Dietz

SWR-Reporterin Alexandra Dietz hat den Einsatz der Einsatzkräfte beim Waldbrand zwischen Pirmasens und Rodalben begleitet. Sie erzählt, wie sie diesen Einsatz erlebt hat.

Ein kleiner Böschungsbrand, „das ist nix Großes“, erzählt mir ein Feuerwehrmann der ersten Stunde. Er war am Dienstagnachmittag einer der ersten Einsatzkräfte vor Ort. Er sollte sich täuschen. Denn keine Stunde später hat das Feuer Ausmaße angenommen, dass plötzlich alle hellhörig werden. Der starke Wind befeuert die Flammen und sie bahnen sich unkontrolliert ihren Weg durch den Steilhang mit Bäumen, Gestrüpp und Gesteinsbrocken. Für die Feuerwehrleute ein Mammutakt, denn die Brandstelle ist nicht begehbar. Hinzu kommt, der Brand ist mitten im Wald zwischen Pirmasens und Rodalben.

Reporterin Alexandra Dietz von der Einsatzzentrale
Reporterin Alexandra Dietz von der Einsatzzentrale auf der Husterhöhe in Pirmasens

"Ich habe Sorge und etwas Angst gespürt"

Jetzt heißt es: schnell handeln. Und ich erlebe als Zeugin hautnah, wie binnen weniger Minuten ein Einsatzzentrum aus dem Boden gestampft wird. Wie die Ameisen wuseln alle Gewerke durcheinander, arbeiten gleichzeitig Hand in Hand. THW, Malteser und das DRK koordinieren die Infrastruktur vor Ort. Essen, Getränke, Technik, Einsatzpläne, Wetter beobachten, Experten anrufen. Das Telefon bei der Einsatzleitung steht nicht still, fast sekündlich kommen durch‘s Funkgerät neue Infos und Anweisungen. Jetzt heißt es also erstmal die Lage sondieren. Was brennt alles, müssen Anwohner evakuiert werden, könnte das Feuer auch die Liegenschaften der Bundeswehr und der US-Armee erreichen? Sorge und auch etwas Angst spüre ich, doch zu jeder Zeit scheint hier jeder seine Aufgaben voll konzentriert zu erfüllen.

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Feuerwehr löscht Waldbrand bei Rodalben im Pipeline Modus

Es wird immer voller im Einsatzzentrum und lauter. Zum späten Nachmittag sind mehr als 300 Feuerwehrleute aus dem Kreis Südwestpfalz und den Städten Pirmasens und Zweibrücken im Einsatz. Ich schnappe irgendwo auf, dass die Feuerwehrautos im Pipeline Modus löschen. Während die einen den Brand zu löschen versuchen, tanken die anderen Einsatzfahrzeuge Wasser auf. Zwischendurch ein kleiner Snack hier und ein Schluck Wasser da. Plötzlich sagt jemand: „Wir haben ein Problem“. Es könnten Sprengkörper und Bomben im Wald liegen, in den Hallen der Bundeswehr und US-Armee stehen Kampfmittel, die auf keinen Fall Feuer fangen dürfen. Mein Handy vibriert, Katwarn gibt eine Warnmeldung raus.

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Und jetzt telefoniert wieder jeder, Menschen müssen ihre Häuser verlassen, weil sie von dem Feuer bedroht sind. Der Katstrophenschutz rückt an, um die US-Liegenschaften wird ein Wasser-Wall eingerichtet, um das Feuer einzukesseln. Die Fäden laufen zusammen beim Einsatzleiter, er sieht gestresst aus, nimmt sich trotzdem Zeit für uns Medienvertreter und organisiert uns eine Fahrt zum Ursprung des Brandes. Es läuft, ich hab zu jeder Zeit das Gefühl, sie schaffen das. Vertrauen ineinander, Ehrlichkeit miteinander, der Krisenstab informiert bei einer Pressekonferenz. Ich bin beeindruckt von so viel Übersicht.

Katastrophe bei Rodalben und Pirmasens abgewendet

Und mit dieser Ruhe geht es weiter, obwohl alle ranklotzen. Die Feuerwehrleute arbeiten die ganze Nacht durch, auch am nächsten Tag wird weiter gelöscht, Glutnester ausgehoben mit Schaufel und Hacke, harte Knochenarbeit. Irgendwann steht fest, es gibt keine Gefahr mehr und allen fällt ein Stein vom Herzen. Man spürt, wie die Stimmung plötzlich gelöster ist. Es ist „nur“ ein Waldbrand, die Katastrophe ist abgewendet. Ruhig, in vorbildlicher Art und Weise, jederzeit ohne panisch zu werden. Jeder – in egal welchem Gewerk – hat nach fast 48 Stunden Einsatz jetzt das Recht, stolz zu sein und mal schlafen zu gehen.

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