An heißen Tagen steht die Luft in der Kaiserslauterer Innenstadt: Wie stark sich das versiegelte Zentrum aufheizt, zeigt Lauterns Stadtklima-Analyse aus dem vergangenen Jahr. Wenn sich nichts ändert, könnte sich die Stadt in Zukunft selbst nachts nicht mehr abkühlen. Kann da nicht ein Wald helfen?
"Klima Lautern" will die Stadt klimafreundlicher machen
Diese Idee hatten die Mitglieder von "Klima Lautern". Der Plan: einen etwa 400 Quadratmeter großen Wald irgendwo in die Innenstadt zu pflanzen. Dieser solle die Temperatur in der Stadt senken, die Luft reinigen, aber auch ein Ort mit Aufenthaltsqualität werden, erklärt Petra Neumahr von dem Verein.
Die Finanzierung sei bereits geklärt. "Eine Stiftung hat zugesagt, die Kosten für den Wald zu übernehmen", sagt Neumahr. Einziges Problem: Ein geeigneter Standort in der Stadt müsse noch gefunden werden. Bei dieser Suche werde "Klima Lautern" aber vom Umweltausschuss der Stadt unterstützt.
80 Menschen engagieren sich bei "Klima Lautern"
Der Verein ist im vergangenen Jahr aus einer Bürgerinitiative hervorgegangen. "Ursprünglich war mal die Idee, unsere Ziele auf der politischen Ebene zu verfolgen, aber jetzt gehen wir den zivilgesellschaftlichen Weg", erklärt Reena Urban, die Vereinsvorsitzende.
Etwa 80 Bürgerinnen und Bürger würden sich aktuell bei "Klima Lautern" engagieren – in Untergruppen zu Themen wie Energieversorgung, Mobilität oder Stadt-Begrünung.
Die Mitglieder setzten sich für mehr Photovoltaik-Anlagen in der Stadt ein, berichtet Reena Urban. Ihr sei es außerdem wichtig, Kaiserslautern in puncto Verkehrswende voranzubringen. Daher wolle der Verein zum Beispiel Park&Ride-Angebote wie das auf dem Messeplatz bekannter machen.
Verein fordert durchgehendes Radweg-Netz
In Kaiserslautern fehle auch ein durchgehendes Fahrradnetz, so Urban: "Dass man auf durchgehenden, sicheren Radwegen durch die Stadt fahren kann, auf denen sich jeder traut zu fahren – Jung und Alt."

Um die Jüngsten schon früh an's Radeln zu gewöhnen, plant der Verein mit Schulen und Eltern eine besondere Aktion. "Wir wollen mit den Kindern im Pulk zur Schule radeln", sagt Petra Neumahr. So könne man den Kindern zeigen, wie unkompliziert und sicher Radfahren sein kann.
Für das Vereinsmitglied ist das auch ein Mittel gegen das Problem sogenannter Elterntaxis. "Man erzieht die Kinder so zur Unselbstständigkeit und gewöhnt sie früh an's Autofahren", ist sich Neumahr sicher.
Wir möchten zeigen, dass man gar nicht so ohnmächtig ist, wie man glaubt."
Angesichts des Klimawandels fühlten sich viele Menschen machtlos, schildert Petra Neumahr aus dem Verein. Ganz konkrete Projekte vor Ort in der Stadt umzusetzen, würde ihr aber zeigen, wie viel dennoch möglich ist. "Deswegen würden wir uns wünschen, dass 2025 noch mehr Menschen dazu kommen und mit uns überlegen, was man in Kaiserslautern verbessern kann."