Auf Burg Nanstein gestorben

Landstuhl begeht 500.Todestag des Ritters Franz von Sickingen

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Jürgen Rademacher
Bild von Jürgen Rademacher, Redakteur im SWR Studio Kaiserslautern (Foto: SWR)

Landstuhl ist die "Sickingenstadt", in der Westpfalz gibt es die "Sickinger Höhe". Alles geht zurück auf den Ritter Franz von Sickingen, der am 7. Mai vor 500 Jahren starb.

Ritter Franz von Sickingen starb vor 500 Jahren in Landstuhl (Foto: IMAGO, IMAGO / H. Tschanz-Hofmann)
Reichsritter Franz von Sickingen (1481-1523). Ihm verdankt die westpfälzische Stadt Landstuhl den Beinamen "Sickingenstadt".

Franz von Sickingen wird auch gerne als "der letzte Ritter" bezeichnet. Er starb am 7. Mai 1523 nach einer Belagerung seiner Burg Nanstein bei Landstuhl. Drei Fürsten, die seine Burg eben noch belagert hatten, erwiesen ihm an seinem Totenbett die letzte Ehre. Seinen Leichnam brachte man in die Marienkapelle zu Füßen der Burg bei Landstuhl. Nicht weit weg von der heutigen Andreaskirche erinnert noch heute ein Grabmal an ihn.

"Ich bin nicht der Hahn, um den man tanzt. Hab' jetzt mit einem größern Herrn zu reden."

Geboren wurde Franz von Sickingen 1481 auf der Ebenburg bei Bad Kreuznach. Schon früh zeigte sich seine rebellische Ader. Er lehnte sich gegen das geltende Recht auf, das seiner Meinung nach die "kleinen Leute" und vor allem den Ritterstand schwächte. Er führte mehrere Fehden - zum Beispiel auch gegen die Stadt Worms.

Franz von Sickingen - der Ritter aus Landstuhl als Kirchenkritiker

Bei diesem Feldzug traf Franz von Sickingen auch den Humanisten und Kirchenkritiker Ulrich von Hutten. Beides Revolutionäre - und glühende Anhänger des Reformators Martin Luther. Franz von Sickingen war zum Beispiel dabei, als Martin Luther auf dem Reichstag zu Worms 1521 seine Thesen verteidigte. Der "letzte Ritter" setzte sich fortan sowohl für eine Erneuerung der Kirche als auch für eine Stärkung des Ritterstandes ein.

Darum drehte sich auch seine letzte Fehde mit dem Kurfürstentum Trier. Die katholische Stadt war allerdings gut auf einen Angriff vorbereitet - und hatte sich außerdem mit dem hessischen Landgrafen und dem hessischen Kurfürsten zusammen getan.

Burg Nanstein in Landstuhl bei Sonnenschein (Foto: SWR)
Die Burg Nanstein von Ritter Franz von Sickingen bei Landstuhl heute.

Franz von Sickingen stirbt in Landstuhl bei der Belagerung seiner Burg

Es kam, wie es kommen musste. Der Dreierbund belagerte ab April 1523 Franz von Sickingens Burg bei Landstuhl - der Ritter wollte nicht kapitulieren. Also beschossen die Fürsten die Burg mit ihren Kanonen. Eine Kugel brachte einen Stützbalken zum Einsturz, unter dem Franz von Sickingen stand. Er wurde schwer verletzt, kapitulierte am 6. Mai, sodass am 7. Mai die feindlichen Fürsten an seinem Sterbebett Franz von Sickingen die letzte Ehre erweisen konnten.

Landstuhl feiert Franz von Sickingen mit Mittelalterfest

Passend zum 500. Todestag von Franz von Sickingen finden an diesem Wochenende die Burgerlebnistage auf der Burg Nanstein statt - ein Mittelalterfest mit zahlreichen Essens- und Handwerksständen. Außerdem feiert Landstuhl in diesem Jahr auch noch mit weiteren Veranstaltungen 700 Jahre Stadtgeschichte.

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