Wegen Untreue, Diebstahls und Betruges

Staatsanwaltschaft Kaiserslautern ermittelt gegen Mitarbeiter der Polizei

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Jürgen Rademacher
Bild von Jürgen Rademacher, Redakteur im SWR Studio Kaiserslautern (Foto: SWR)

Der Vorwurf wiegt schwer: Mitarbeiter einer Werkstatt der Polizei in Enkenbach-Alsenborn sollen regelmäßig Privatfahrzeuge repariert haben. Die Staatsanwaltschaft hat ein Verfahren eingeleitet.

Polizeiautos mit Blaulicht - Staatsanwaltschaft ermittelt gegen Werkstatt der Polizei (Foto: picture-alliance / Reportdienste, picture alliance/dpa | Arne Dedert)
Solche Polizeiautos werden in Enkenbach-Alsenborn gewartet und repariert.

In Enkenbach-Alsenborn im Kreis Kaiserslautern gibt es eine Abteilung des Polizeipräsidiums Einsatz, Logistik und Technik. Dort werden zum Beispiel die Fahrzeuge der Polizei repariert und gewartet. Die Leitung der Behörde erhielt vor kurzem einen anonymen Hinweis, dass Mitarbeitende dort möglicherweise Straftaten begangen haben könnten.

Die Staatsanwaltschaft Kaiserslautern leitete ein Ermittlungsverfahren gegen mehrere Personen ein - wieviele es genau sind, steht nicht fest. Sie sollen während ihrer Arbeitszeit Privatfahrzeuge repariert haben - und dafür Geld bekommen haben. Für die Reperaturen sollen sie Ersatzteile, Werkzeuge, Geräte und Schmierstoffe genutzt haben, die eigentlich der Polizei gehören.

Auch arbeitsrechtliche Schritte gegen Mitarbeiter der Polizei

Deswegen wird gegen die Mitarbeitenden jetzt wegen Betrugs, Untreue und Diebstahls ermittelt. In der vergangenen Woche hat die Polizei deshalb mehrere Wohnungen der Beschuldigten durchsucht - ob dabei Beweismittel gefunden wurden, wollte die Staatsanwaltschaft nicht sagen. Die Ermittlungen dauern an.

Gleichzeitig hat die Polizei als Arbeitgeber reagiert: Sechs Mitarbeitende wurden freigestellt - gegen sie werden arbeitsrechtliche Schritte geprüft. Einem Polizeibeamten wurde untersagt, seine Amtsgeschäfte weiter zu führen - gegen ihn wird ein Disziplinarverfahren eingeleitet. Nach Auskunft der Dienststelle könne es sein, dass der Beamte "seinen Pflichten im Rahmen der ihm obliegenden Dienst- und Fachaufsicht nicht vollumfänglich nachgekommen ist".

Die Polizei will aufarbeiten, wie es zu den Fällen kommen konnte und wie man verhindern kann, dass so etwas künftig vorkommt. Der Betrieb der Autowerkstatt kann nach Auskunft der Polizei weiterlaufen - dort werden derzeit Mitarbeiter aus anderen Werkstätten der Polizei in Rheinland-Pfalz eingesetzt.

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