Frau aus Kaiserslautern verliert 50.000 Euro durch Schockanruf - Frau hält Telefonhörer in der Hand

Schmuck an Betrüger übergeben

Seniorin verliert 50.000 Euro durch Schockanruf in Kaiserslautern

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Jürgen Rademacher
Bild von Jürgen Rademacher, Redakteur im SWR Studio Kaiserslautern

Eine 84-jährige Frau ist in Kaiserslautern Opfer eines Betruges geworden. Durch einen Schockanruf verlor die Seniorin Schmuck im Wert von 50.000 Euro. Und fast wäre es noch mehr geworden.

Die Betrüger hatten bei der Seniorin angerufen und ihr erzählt, ihr Sohn sei in einen schweren Verkehrsunfall verwickelt. Dabei seien ein Kind und zwei Menschen gestorben, die Schwiegertochter liege schwer verletzt im Krankenhaus. Damit der Sohn nicht ins Gefängnis muss, müsse die 84-Jährige eine Kaution hinterlegen.

Nachbarin hilft Seniorin bei Schockanruf in Kaiserslautern

Die Seniorin holte nach Angaben der Polizei eine Nachbarin dazu. Der Telefonbetrüger, der sich als Jurist ausgab, konnte die 84-Jährige aber überzeugen, allein mit ihm weiter zu sprechen. Das kam der Nachbarin seltsam vor - sie rief den Sohn der Seniorin an. Dieser verständigte dann die Polizei.

In der Zwischenzeit hatte die Frau jedoch schon einer jungen Frau den Schmuck im Wert von 50.000 Euro übergeben. Die Frau war ungefähr 20 Jahre alt, rund 1,60 Meter groß und hatte dunkle, kurze Haare. Sie trug ein sommerliches Top und eine Hose.

Als die Polizei bei der 84-Jährigen eintraf, telefonierte sie immer noch mit dem Betrüger. Dieser wollte sie überzeugen, ihm weitere Wertsachen zu übergeben. Erst als ein Polizeibeamter das Gespräch übernehmen wollte, legte der Betrüger auf.

Wieder vermehrt Schockanrufe in der Westpfalz

Nach Angaben der Polizei kommt es zurzeit in der Westpfalz wieder vermehrt zu solchen betrügerischen Anrufen. Sie rät dazu, einfach aufzulegen. Auf keinen Fall sollten Geld oder Wertsachen an fremde Menschen übergeben werden. Im Internet hat die Polizei Tipps für den Umgang mit Telefonbetrügern zusammengefasst.

Auch Zoll warnt vor Betrug

Auch der Zoll warnt vor Betrugsmaschen. Das können Mails, falsche Rechnungen oder auch betrügerische Anrufe sein, in denen sich die Betrüger als Mitarbeitende des Zolls ausgeben. Der Zoll weist darauf hin, dass Steuerbescheide und Zahlungsaufforderungen niemals telefonisch, per Mail oder SMS zugestellt werden, sondern nur per Post.

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