Vorbereitung auf Berufsleben

Jugendliche ohne Job helfen im Keltendorf am Donnersberg

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Autor/in
Verena Lörsch
Verena Lörsch

Jungen Menschen ohne Job oder Ausbildung eine Perspektive geben: Das soll das Projekt "Job Action" – in diesem Jahr im Keltendorf am Donnersberg.

Desiree greift nach dem morschen Holzstamm und zieht ihn aus dem Zaun heraus. Die Motorsäge des Vorarbeiters heult auf und zerschneidet den nächsten Stamm, während Desiree das alte Holz auf der Wiese stapelt. "Wir machen den Zaun komplett neu", sagt die 23-Jährige mit den kurzen, roten Haaren und dem breiten Grinsen. Sie hilft schon viele Monate im Keltendorf am Donnersberg mit.

Einsatz im Keltendorf soll auf Berufsleben vorbereiten

Desiree ist eine von 15 jungen Leuten, die gerade beim Programm "Job Action" mitmachen. Sie sind zwischen 16 und 26 Jahre alt, haben in und nach der Schulzeit unterschiedliche Erfahrungen gemacht, teilweise schon Ausbildungen abgebrochen. Manche von ihnen können kaum Deutsch und sind als unbegleitete minderjährige Geflüchtete in den Donnersbergkreis gekommen. Sie alle eint: Sie haben weder Job noch Ausbildung.

Den richtigen Beruf zu finden – das fällt vielen jungen Menschen schwer. Manche wissen nach der Schule nicht, wo ihr Platz ist. Jungen Leuten in dieser Phase Orientierung geben, das will im Donnersbergkreis das Team der Beschäftigungs- und Qualifizierungsgesellschaft. Die bekommt vom Jobcenter, Sozialamt, Jugendamt oder der Arbeitsagentur junge Menschen zugewiesen, denen das Programm "Job Action" helfen soll. Hier lernen die Teilnehmenden anzupacken – in diesem Jahr im Keltendorf am Donnersberg.

Jugendliche bauen im Keltendorf am Donnersberg eine neue Brücke

Während manche der jungen Leute etwas lustlos Laub aufsammeln, ist Desiree mit viel Elan dabei. Stolz deutet sie auf eine Brücke, die sie neu gebaut hat und über die die Besucher das nachgebaute Keltendorf betreten können. "Das ist ein echter Hingucker", so die 23-Jährige. Die Arbeit im Keltendorf mache ihr sehr viel Spaß. "Vor allem, wenn man so einen Vorarbeiter hat, der so viele Witze reißt", sagt Desiree und grinst Vorarbeiter Alexander Matinski zu.

Wenn man mit Leuten zu tun hat, die einen akzeptieren und nehmen, wie man ist, dann macht die Arbeit auch mehr Spaß.

Laut Alexander Matinski funktioniert die Zusammenarbeit mit den Jugendlichen gut. "Die unterstützen mich, ich unterstütze die." Manche der Teilnehmenden würden auch eigene Ideen einbringen. "An Ostern hat Desiree aus Holz so schöne Häschen gemacht", sagt Matinski stolz, "die hat sie sich selbst überlegt und dann gebaut."

Für jeden jungen Menschen würden er und seine Kollegen eine individuelle Lösung suchen. Ziel des Projekts sei es, die Teilnehmenden in eine Ausbildung zu vermitteln. Darauf werden die jungen Leute auch in einer Holz- und Metallwerkstatt sowie im Rahmen von Praktika und Seminaren vorbereitet.

Seminare besuchen? Für Desiree und auch für den 20-jährigen Alex wenig interessant. Über das "Job Action"-Projekt hat Alex neulich ein Praktikum bei Rewe gemacht. "Da möchte ich bald eine Ausbildung machen, als Einzelhandelskaufmann", so Alex.

Jugendliche brach Ausbildung in der Pflege ab

Auch Desiree hatte sich schon mal an einer Ausbildung versucht – im Pflegebereich. "Aber nach drei Wochen habe ich gemerkt, das ist nicht das Richtige", so die 23-Jährige, die sich daraufhin wieder bei "Job Action" meldete.

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"Jetzt suchen wir für Desiree einen anderen Weg", sagt Vorarbeiter Matinski. Ein anderer Weg könnte eine Ausbildung zur Schreinerin oder ein anderer handwerklicher Beruf sein. "Irgendwas mit Holz" will Desiree machen – das hat ihr die Zeit im Keltendorf am Donnersberg gezeigt.

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