Die Brücken seien viel mehr belastet, als es früher der Fall war, so der Baudezernent der Stadt. Das liege unter anderem an den Lastwagen: Die seien heute rund 20 Tonnen schwerer als früher, außerdem seien es viel mehr geworden. Dazu kommt die Belastung durch die heißen Sommer. Hitze schade dem Baumaterial.
"Die Stadt hat wie fast alle Kommunen bundesweit einen Erhaltungsstau bei ihren Brückenbauwerken", erklärt Baudezernent Peter Kiefer. Erschwerend kämen neben den hohen Kosten die langen Planungsvorläufe hinzu. "Gerade bei Brücken über Bahngleise oder Gewässer liegen die Planungszeiten selbst bei kleineren Eingriffen bei fünf bis zehn Jahren!", so Kiefer.
Tiefbaureferatsleiter Sebastian Staab ergänzt: Wenn die Stadt feststelle, dass ein bereits vorgeschädigtes Brückenbauwerk der steigenden Zahl an Autos statisch nicht mehr gewachsen sei, dann müsse es im schlimmsten Fall für den Verkehr gesperrt werden. In der Morlauterer Straße an der Waschmühle sei das bereits der Fall. Dort laufe der Verkehr nur noch einseitig über das Brückenbauwerk über den Eselsbach.
Warum die Brücken nicht schneller instand gesetzt werden
"Sicherheitsprüfungen an den Brücken finden selbstverständlich in festgeschriebenen Intervallen statt, nur fehlt den Kommunen das dringend benötigte Personal für den Erhalt ihrer Bauwerke", sagt Baudezernent Kiefer. In den wenigsten Städten gebe es dafür in den Tiefbauämtern eigene Abteilung. "Diese sehr komplexe Thematik bedarf besonders ausgebildeter Ingenieure, die sich auf dem Arbeitsmarkt erst mal finden lassen müssen", sagt Kiefer.
Brücken sollen nach und nach saniert werden
Die Stadt will jetzt nach eigenen Angaben beginnen, die Brücken nach und nach zu reparieren. Zuerst sollen jene saniert werden, die am stärksten beschädigt sind. Dazu zählen die Jacob-Pfeiffer-Brücke am Einsiedlerhof und die Brücke der B270, die über die Pariser Straße geht. Laut Stadt werden die Arbeiten an den Brücken frühestens 2024 beginnen.