Die Deutsche Bahn will bis Ende des Jahrzehnts die Strecken in der Westpfalz digitalisieren. Das soll Stellwerksmitarbeiter einsparen.

Digitale Schienen bis zum Ende des Jahrzehnts

Deutsche Bahn plant Digitalisierung im Westen der Pfalz

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Nadine Lindacher
Bild von Nadine Lindacher, Redakteurin im SWR Studio Kaiserslautern

Die Deutsche Bahn will in der Westpfalz bis zum Ende des Jahrzehnts viele Strecken digitalisieren. Das soll Mitarbeiter im Stellwerk einsparen.

Die Bahn kämpft aktuell mit massiven Personalengpässen. Das sagt Fritz Engbarth vom Zweckverband SPNV Süd, Zweckverband Schienenpersonennahverkehr Rheinland-Pfalz Süd, in Kaiserslautern. Weil es zu wenig Fachpersonal gibt und momentan auch viele Mitarbeiter erkrankt seien, fallen in der Westpfalz bis Jahresende verschiedene Zugverbindungen aus.

Ersatzbusse zwischen Kaiserslautern und Pirmasens

Betroffen von den Ausfällen sind unter anderem die Strecken zwischen Kaiserslautern und Pirmasens und Lauterecken. Unter der Woche müssen ab 15.30 Uhr Fahrgäste in Richtung Pirmasens auf Ersatzbusse ausweichen, wochenends fahren alle zwei Stunden Busse zwischen Kaiserslautern und Lauterecken.

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Der Zweckverband Schienenpersonennahverkehr weiß sich nicht mehr anders zu helfen: Wegen des anhaltenden Personalmangels fallen im Westen der Pfalz viele Zugverbindungen weg.

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Digitalisierung soll Personal einsparen

Weil es laut Engbarth generell zu wenig Fachpersonal gibt und auch durch die hauseigene Akquise der Bahn nicht genügend neues Personal geworben werden könne, hat sich die Bahn für die Digitalisierung entschieden. Bis Ende der zwanziger Jahre sollen die am meisten befahrenen Bahnstrecken in der Westpfalz digitalisiert werden. Das heißt: Ein Mitarbeiter soll dann mehrere Stellwerke elektronisch bedienen können. So könnte viel Fachpersonal eingespart werden. Konkrete Zeitpläne gebe es bislang noch keine.

Schienenersatzverkehr sorgt für Unmut

Bis die digitalen Schienen aber einsatzbereit seien, müssten sich die Fahrgäste der Bahn immer mal wieder auf Ausfälle einstellen und auf den Schienenersatzverkehr zurückgreifen. Aber gerade die Fahrt mit dem Bus sorge oft für Unmut bei den Fahrgästen, gibt Engbarth zu. Weil es auch in den Busunternehmen zu wenige Busfahrer gebe, bliebe oft nicht die Zeit, die Fahrer ausreichend auf neuen Strecken zu schulen. Es komme daher immer wieder vor, dass sich Busfahrer verfahren und die Fahrzeit deutlich länger dauert, als mit der Bahn.

Weil die Bahn eigenen Angaben nach aktuell mit massiven Personalengpässen zu kämpfen hat, fallen bis mindestens Jahresende mehrere Zugverbindungen in den Westpfalz aus.
Weil die Bahn eigenen Angaben nach aktuell mit massiven Personalengpässen zu kämpfen hat, fallen bis mindestens Jahresende mehrere Zugverbindungen in den Westpfalz aus.

Ausfälle mindestens bis Jahresende

Die derzeitige Lösung mit den geplanten Ausfällen könne bis Ende des Jahres aufrechterhalten werden, auch wenn es weitere krankheitsbedingte Ausfälle beim Personal geben sollte, so Engbarth weiter. Wie es im kommenden Jahr weitergehe, sei allerdings unklar. Es könne gut sein, dass es auch nächstes Jahr weiter größere Einschränkungen für Bahnkunden gebe.

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