Symbolbild Impfung (Foto: dpa Bildfunk, picture alliance/dpa | Karl-Josef Hildenbrand)

Fragen und Antworten

Wissenswertes zur Corona-Impfung in Rheinland-Pfalz

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Vom Impfbus bis zum digitalen Impfpass: Hier gibt es alle Details zur Corona-Impfung in Rheinland-Pfalz. Wir sammeln fortlaufend alle wichtigen Informationen in unserem Überblick.

Die Corona-Pandemie hat Rheinland-Pfalz weiter im Griff. Die Inzidenzen steigen hier ebenso wie in ganz Deutschland derzeit rasant. Viele Millionen Menschen sind zwar bereits vollständig gegen das Virus geimpft oder sogar geboostert; Mitte Januar (Stand: 18.1.) hatten gut 72 Prozent aller Bewohnerinnen und Bewohner von Rheinland-Pfalz zwei Impfdosen erhalten. Geboostert sind zu diesem Zeitpunkt 49 Prozent der rheinland-pfälzischen Bevölkerung. Bei vielen Menschen liegt die Zweitimpfung so lange zurück, dass der Impfschutz wohl erheblich abgenommen hat - deshalb drängen Mediziner und Politiker auf eine Auffrischung der Impfung. Zugleich sollen noch mehr bisher Ungeimpfte von der Notwendigkeit der Impfung überzeugt werden. Verantwortliche hoffen, dass sich bislang impfskeptische Menschen nun vielleicht doch zu einer Impfung mit dem Vakzin von Novavax entscheiden, da dieser kein mRNA-Impfstoff ist.

Wo werde ich in Rheinland-Pfalz geimpft?

Die 32 vom Land betriebenen Impfzentren waren Ende September geschlossen worden. Mit dem Beginn der Booster-Impfungen wurden inzwischen neun davon wieder aufgemacht. Es handelt sich um die Impfzentren in Koblenz, Neustadt an der Weinstraße, Trier, Kaiserslautern, Ludwigshafen, Wörth, Ingelheim, Mainz und Lahnstein. Anmelden kann man sich seit 18. November über die Hotline des Landes (0800 / 57 58 100; Montag bis Freitag von 8 bis 18 Uhr und am Wochenende von 9 bis 16 Uhr) oder die Internetseite Impftermin.rlp.de.

Zudem öffneten in der Südwestpfalz Impfzentren in Pirmasens, Kusel und Kaiserslautern auf Eigeninitiative der Kommunen.

Auch die niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte sind weiterhin eine wichtige Säule bei den Impfungen. Wenn die Hausarztpraxis nicht impft, kann man niedergelassene Ärzte anrufen, die auch Menschen impfen, die sonst nicht ihre Patienten sind. Eine Liste mit diesen Medizinern findet man auf der Homepage der Kassenärztlichen Vereinigung (KV).

Weiterhin gibt es an 21 Krankenhausstandorten Impfzentralen. Sie bieten die Impfungen an festen Wochentagen zu bestimmten Zeiten an. Einen Überblick über die Öffnungszeiten gibt es auf den Seiten des Landes.


Eine weitere Möglichkeit, eine Impfung gegen das Coronavirus zu bekommen, sind die Impfbusse, die seit August unterwegs sind. Sie halten meist auf Supermarktparkplätzen, in Innenstädten, vor Freizeiteinrichtungen und auch an Berufs- und Hochschulen im ganzen Land. Die Standorte und Zeiten der Impfbus-Stopps werden von der Landesregierung hier veröffentlicht.

Außerdem dürfen seit 8. Februar auch Apotheker gegen das Coronavirus impfen. Die Terminvergabe läuft je nach Apotheke unterschiedlich. Welche Apotheke in ihrer Nähe gegen Corona impft, können Sie online auf dem Apothekenportal des Deutschen Apothekerverbands einsehen.

Welche Impfstoffe sind zugelassen?

In Deutschland sind folgende Impfstoffe zugelassen:

  • Comirnaty von BioNTech/Pfizer (ab 12 Jahren)
  • Spikevax von Moderna Biotech (ab 12 Jahren)
  • Vaxzevria von AstraZeneca (ab 18 Jahren)
  • Covid-19 Vaccine Janssen von Johnson & Johnson (ab 18 Jahren)
  • Nuvaxovid von Novavax (ab 18 Jahren)

Seit dem 10. November 2021 empfiehlt die Ständige Impfkommission (STIKO) Spikevax nur noch für Personen über 30. Jüngeren wird der andere mRNA-Impfstoff Comirnaty empfohlen. Die Vektor-Impfstoffe Vaxzevria und Janssen empfiehlt die Stiko nur noch für Personen ab 60. Jüngere Männer und Frauen können jedoch nach ärztlichem Ermessen, persönlicher Risikoabwägung und sorgfältiger Aufklärung eine Impfung mit Vaxzevria oder Janssen erhalten. Nuvaxaovid ist bislang ab 18 zugelassen.

Was ist die Auffrischungsimpfung?

Bei der Auffrischungsimpfung oder Booster-Impfung handelt es sich um eine erneute Verabreichung einer Dosis eines zugelassenen mRNA-Impfstoffs (BioNTech oder Moderna). Wissenschaftliche Erkenntnisse zeigen, dass der Impfschutz insbesondere bei hochbetagten Menschen und Personengruppen mit einem geschwächten Immunsystem nachlassen und durch eine Auffrischungsimpfung wieder deutlich erhöht werden kann. Zudem wurde festgestellt, dass sogenannte "Low Responder", also Personen insbesondere der Hochrisikogruppen, nach einer Impfserie weniger Antikörper bilden als üblich. Hier haben Studien gezeigt, dass eine dritte Impfung zu einer deutlich höheren Antikörperbildung führen kann. Da für eine erneute Impfung keine erhöhten Risikohinweise vorliegen, ist die Möglichkeit einer Auffrischungsimpfung aus präventiven Gesichtspunkten sinnvoll. Dadurch wird sichergestellt, dass der Schutz der Impfung vor einem schweren Krankheitsverlauf weiter hoch bleibt.

Wie bekomme ich in Rheinland-Pfalz einen Impftermin?

Für die Impfung in einem der Impfbusse ist weder Anmeldung noch Termin nötig. Den Impfausweis und ein Ausweisdokument wie den Personalausweis sollte man mitnehmen. Auch in den Impfzentralen der Krankenhäuser kann man sich teils ohne Voranmeldung impfen lassen. Details finden sich auf den Homepages der Krankenhäuser. Wer sich in einer Arztpraxis impfen lassen möchte, wendet sich telefonisch oder per Mail direkt an die Praxis. In den Impfzentren kann man sich über die Hotline des Landes (0800 / 57 58 100; Montag bis Freitag von 8 bis 18 Uhr und am Wochenende von 9 bis 16 Uhr) oder die Internetseite Impftermin.rlp.de. für einen Termin registrieren lassen.

Impfreihenfolge: Wann bin ich an der Reihe?

Seit dem 7. Juni ist die Impfreihenfolge in Rheinland-Pfalz aufgehoben. Seitdem können sich alle, auch Kinder ab fünf Jahren, für einen Impftermin melden. Die Ständige Impfkommisson (STIKO) empfiehlt inzwischen die Impfung für 12- bis 17-Jährige generell. Die Europäische Arzneimittelagentur hatte die Impfstoffe von BioNTech und Moderna zuvor für Kinder und Jugendliche ab zwölf Jahren zugelassen. Für den BioNTech-Impfstoff für Kinder von fünf bis elf hat die Europäische Arzneimittel-Agentur EMA inzwischen grünes Licht gegeben. Die STIKO hat für diese Altersgruppe keine allgemeine Impfempfehlung herausgegeben, sondern nur für Kinder mit einer Vorerkrankung. Nichtsdestotrotz können sich Kinder ab fünf Jahren auf Wunsch ebenfalls impfen lassen.

Was kostet mich die Impfung?

Die Impfung ist kostenlos.

Wie viel Zeit muss ich für die Impfung einplanen?

Das hängt von den Wartezeiten bei den jeweiligen Impfangeboten und von der Organisation vor Ort ab. Vor der eigentlichen Impfung muss eine Beratung durch einen Arzt erfolgen. Nach Verabreichung der Impfdosis muss man 15 Minuten warten, wie es bei allen Impfungen empfohlen ist.

Wie wird die Impfung dokumentiert?

Sie wird entweder im Impfpass festgehalten oder die Geimpften erhalten eine Impfbescheinigung. Außerdem gibt es einen digitalen Impfpass. Das Schreiben samt personalisiertem QR-Code für den digitalen Impfausweis wird in der Regel automatisch bei der Impfung ausgestellt. Der QR-Code kann zum Beispiel mit der CovPass-App oder der Corona-Warn-App abgescannt und als Impfnachweis auf dem Handy hinterlegt werden. Über die Corona-Hotline des Landes ist es auch telefonisch unter 0800 / 57 58 100 (Mo - Fr 8:00 bis 18:00 Uhr) möglich, eine erneute Zusendung des Zertifikats für den digitalen Impfnachweises zu beantragen.

Sollte das Zertifikat nicht bei der Impfung ausgestellt werden, kann es gegen Vorlage des Impfausweises auch nachträglich in einer Apotheke ausgestellt werden.

Wie groß sind die Abstände zwischen erster, zweiter und dritter Impfung?

Der mRNA-Impfstoff muss für die Grundimmunisierung zweimal verabreicht werden. Zwischen der ersten und zweiten Impfung sollten drei bis sechs Wochen (BioNTech) beziehungsweise vier bis sechs Wochen (Moderna) liegen. Bei der zweiten Impfung soll der gleiche Impfstoff desselben Herstellers verwendet werden wie bei der ersten Impfung.

Die Ständige Impfkommission empfiehlt nach einer ersten Impfung mit dem Vektorimpfstoff von AstraZeneca oder dem Vektorimpfstoff von Johnson & Johnson eine zweite Impfung mit einem mRNA-Impfstoff. Der Abstand beträgt dann vier Wochen.

Eine Auffrischungsimpfung empfiehlt die STIKO mittlerweile schon ab zwölf Jahren, deren Grundimmunisierung mindestens drei Monate zurückliegt. Alle, die mit dem Impfstoff von Johnson & Johnson geimpft wurden, können sich nach vier Wochen eine Auffrischung mit einem mRNA-Impfstoff abholen.

Seit dem 1.1.2022 können Rheinland-Pfälzer entsprechend bereits drei Monaten nach der zweiten Corona-Impfung in den Impfzentren Termine fürs Boostern vereinbaren.

Kann ich den Impfstoff wählen?

Bedingt. Inzwischen ist ausreichend Impfstoff vorhanden. Wer sich also vorher kundig macht, welche Impfstoffe wo verimpft werden, kann sich inzwischen das Vakzin quasi aussuchen. Sichergestellt wird laut Gesundheitsministerium auf jeden Fall, dass man bei der zweiten und dritten Impfung einen Impfstoff erhält, dessen Verwendung von der Ständigen Impfkommission empfohlen wurde. Bei einer Grundimmunisierung mit einem mRNA-Impfstoff wird von der STIKO aktuell offiziell noch empfohlen, den bereits verwendeten Impfstoff erneut zu nutzen. Sie weist aber auch darauf hin, das gleichermaßen der andere mRNA-Impfstoff verwendet werden kann. Bei Erstimpfungen mit den Impfstoffen von Johnson & Johnson und AstraZeneca erfolgt die Zweitimpfung mit einem mRNA-Impfstoff.

Wo kann ich Nebenwirkungen der Corona-Impfung melden?

Personen, die eine Corona-Schutzimpfung in einem rheinland-pfälzischen Impfzentrum erhalten haben, können unter https://impftermin.rlp.de/kontakt/nebenwirkungen/ Nebenwirkungen der Impfung melden. Die Meldung von Nebenwirkungen der Corona-Schutzimpfung nach Impfung durch eine niedergelassene Ärztin bzw. einen niedergelassenen Arzt erfolgt bei der entsprechenden Arztpraxis.

Seit wann wird in Rheinland-Pfalz geimpft?

Seit dem 27. Dezember 2020 werden in Rheinland-Pfalz Menschen gegen das Coronavirus geimpft. Der Weg dafür war frei geworden, nachdem die EU-Kommission dem BioNTech-Impfstoff eine Zulassung ausgestellt hatte. Zunächst waren mobile Impfteams in Alten- und Pflegeheimen unterwegs, dann öffneten die Impfzentren. Neben BioNTech wird auch mit den Impfstoffen von Moderna, AstraZeneca und Johnson & Johnson geimpft.

Wieso steht in meinem Impfpass als Impfstoff Comirnaty oder Spikevax?

Comirnaty ist der offizielle Name des Impfstoffs von BioNTech/Pfizer. Vaxzevria ist der offizielle Name des Impfstoffs von AstraZeneca. Deshalb stehen auch diese im Impfpass und nicht die der Firmen, die sie entwickelt haben. Der Impfstoff von Moderna heißt inzwischen nicht mehr wie das Unternehmen, das ihn entwickelt hat, also "Covid-19 Vaccine Moderna", sondern Spikevax. Der Impfstoff, der unter Johnson & Johnson bekannt ist, heißt bei uns Janssen. So lautet auch der Name des Unternehmens, das Johnson & Johnson in Deutschland vertritt. Nun kommt noch der Impfstoff der Firma Novavax hinzu, dieser heißt Nuvaxovid.

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