Viele Millionen Menschen in Deutschland wollen sich gegen das Coronavirus impfen lassen. So ist mehr als die Hälfte der rheinland-pfälzischen Bevölkerung (54 Prozent) bereit, sich impfen zu lassen. Das geht aus einer repräsentativen Umfrage der Barmer-Ersatzkasse im November hervor. Der ARD-Deutschlandtrend von November zeigte, dass sich mehr als ein Drittel auf jeden Fall impfen lassen will (37 Prozent) und ein weiteres Drittel (34 Prozent) sich wahrscheinlich impfen lassen will.
Millionen wollen sich gegen Corona impfen lassen
In Rheinland-Pfalz ist also davon auszugehen, dass sich von gut vier Millionen Einwohnern gut zwei Millionen auf jeden Fall impfen lassen wollen. Hinzu kommen noch mehr als eine Million Rheinland-Pfälzer, die sich wahrscheinlich impfen lassen würden. Das rheinland-pfälzische Gesundheitsministerium kalkuliert bisher nach Aussage einer Sprecherin noch mit keiner konkreten Zahl. Im Nachbarland Hessen wird von Corona-Impfungen für fast vier Millionen Menschen ausgegangen.
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Unabhängig von der exakten Zahl - die Impfungen stellen eine logistische Herausforderung für alle Beteiligten da. Für die Menschen stehen die ganz praktischen Fragen im Vordergrund:
Wo werde ich in Rheinland-Pfalz geimpft?
In Rheinland-Pfalz sind die 31 Impfzentren seit 15. Dezember startklar. Damit gibt es in jedem Landkreis und in jeder kreisfreien Stadt einen Standort für die Impfungen. Insgesamt gebe es zunächst 36 "Impfstraßen" in den Zentren, auf denen täglich 200 Menschen geimpft werden könnten. Die Struktur sei aber ausbaufähig, hieß es.
Durch den Einsatz einer Impfstraße wird der Ablauf im Zentrum geregelt. Gemeint ist mit diesem Begriff der Prozess, der sowohl die Registrierung, als auch das Gespräch mit einem Mediziner sowie die Impfung selbst und darüber hinaus die Möglichkeit, sich kurz zu erholen, umfasst.
Ab wann wird in Rheinland-Pfalz geimpft?
Seit den Weihnachtsfeiertagen, also seit dem 27.12., werden in Rheinland-Pfalz die ersten Menschen gegen das Coronavirus geimpft. Der Weg dafür war frei geworden, nachdem die EU-Kommission dem Biontech-Impfstoff eine Zulassung ausgestellt hatte. Zunächst waren mobile Impfteams in Alten- und Pflegeheimen unterwegs.
Wie bekomme ich in Rheinland-Pfalz einen Impftermin?
Seit dem 4. Januar werden die Termine für die Corona-Impfung in den Impfzentren in Rheinland-Pfalz vergeben. Laut Gesundheitsministerium erfolgt die Terminvergabe über die zentrale Telefonnummer 0800 / 57 58 100 oder über die Internetseite www.impftermin.rlp.de. Am 7. Januar sollen dann die 31 Impfzentren im Land öffnen. Die Telefonhotline ist montags bis samstags von 8 Uhr bis 23 Uhr sowie sonn- und feiertags zwischen 10 und 18 Uhr besetzt.
Telefonhotline wird länger geschaltet Rheinland-Pfalz will Terminvergabe für Corona-Impfungen verbessern
Die Terminvergabe für die Corona-Schutzimpfungen in den 31 Impfzentren des Landes soll besser werden. Das hat Gesundheitsministerin Sabine Bätzing-Lichtenthäler (SPD) angekündigt. Die Impfzentren öffnen offiziell am Donnerstag. Rund 70.000 Menschen haben bislang einen Termin. mehr...
Mit dem ersten Termin wird auch der Termin für die Folgeimpfung nach drei Wochen vergeben. Bei der Anmeldung werden schon die zentralen Fragen geklärt, so zum Beispiel ob man zu einer Risikogruppe gehört. Am Impftag müssen dann entsprechende Belege wie ärztliche Atteste vorgelegt werden. Nach der Terminvereinbarung gibt es eine schriftliche Bestätigung - die ist dann die Eintrittskarte zum Impfzentrum.
Wie viele Impfdosen bekommt Rheinland-Pfalz?
Rheinland-Pfalz hat am 26. Dezember zum Start zunächst 9.750 Dosen des Impfstoffs bekommen, sagte Gesundheitsministerin Sabine Bätzing-Lichtenthäler. In den Tagen danach folgten weitere Lieferungen. Nach Angaben der SPD-Politikerin sind bisher (Stand 6. Januar) insgesamt rund 70.000 Dosen eingetroffen. Ab dem 8. Januar sollen jede Woche 34.000 weitere dazukommen.
Die Verteilung in Europa läuft nach einem Verteilungsschlüssel, der auf den Bevölkerungszahlen basiert. Deutschland kann demnach mit etwa einem Fünftel des europäischen Gesamtkontingents rechnen. Auch zwischen den Bundesländern erfolgt die Aufteilung nach Einwohnerzahl.
Wer darf wann zur Impfung gehen?
In der ersten Impfphase wurden zunächst Menschen in Alten- und Pflegeheimen durch die mobilen Impfteams geimpft. Die betroffenen Menschen sollen in den jeweiligen Einrichtungen direkt informiert werden. In der zweiten Phase kommen nun die Impfzentren des Landes zum Einsatz. Über 80-Jährige und Mitarbeiter von Rettungs- und ambulanten Pflegediensten können seit Montag, 4. Januar, einen Termin in einem Impfzentrum vereinbaren.
Was kostet mich die Impfung?
Die Impfung ist für jeden kostenlos.
Wen impfen die mobilen Impfteams?
Sie sollen zum Beispiel zu Pflegeheimen fahren und dort die alten Menschen impfen, die nicht mehr in ein Impfzentrum kommen können.
Kann ich mich auch in meiner Hausarztpraxis impfen lassen?
Vorerst nicht. Das hängt damit zusammen, dass zuerst der Biontech-Impfstoff verimpft wird. Dieser muss bei sehr tiefen Temperaturen transportiert und gelagert werden, das ist in normalen Praxen nicht möglich. Sobald es Impfstoffe gibt, die nicht so hohe Anforderungen an Logistik und Lagerung stellen, wird auch in den Arztpraxen geimpft werden.

Wie sind die Öffnungszeiten der Impfzentren?
Noch stehen die Öffnungszeiten nicht fest. Diese werden unter Umständen zwischen den Impfzentren variieren, abhängig von der Bevölkerungsdichte. In den Städten mit vielen Menschen werden längere Öffnungszeiten erforderlich sein als in dünn besiedelten Landstrichen.
Wie viel Zeit muss ich für die Impfung einplanen?
Insgesamt muss eine Stunde eingeplant werden, denn vor der eigentlichen Impfung muss die Berechtigung zur Impfung nachgewiesen werden und eine Beratung durch einen Arzt erfolgen.
Wie wird die Impfung dokumentiert?
Das soll entweder im Impfpass festgehalten werden oder über ein gesondertes Formular.

Wer impft mich?
In den Impfzentren muss immer ein Arzt, ein Apotheker und weiteres medizinisches Personal verfügbar sein. Die Ärzte sind insbesondere für die Aufklärung und Beratung zuständig. Die eigentliche Impfung kann dann unter Aufsicht an das medizinische Personal delegiert werden. Die Apotheker müssen den Impfstoff nach Ministeriumsangaben noch vor Ort gebrauchsfertig herrichten.
Kann ich den Impfstoff wählen?
"Man muss nehmen, was verfügbar ist", heißt es aus dem Gesundheitsministerium. Sichergestellt werde aber, dass man bei der zweiten Impfung denselben Impfstoff bekomme wie bei der ersten Gabe. Jeder erhalte auch die Information, welches Vakzin ihm verabreicht wurde.