Die 91-jährige Lieselotte Ziegler wird im Altenheim Maria vom Siege im Koblenzer Stadtteil Wallersheim mit ihrem Rollstuhl zur Corona-Impfung gebracht. Die Seniorin ist die erste Rheinland-Pfälzerin, die den Impfstoff erhält. (Foto: dpa Bildfunk, picture alliance/dpa/dpa Pool | Thomas Frey)

Impf-Auftakt in Koblenzer Seniorenheim

91-Jährige als erste Rheinland-Pfälzerin gegen Corona geimpft

Stand

In Rheinland-Pfalz haben die Corona-Impfungen begonnen. Als erste Person wurde am Sonntagvormittag eine 91-jährige Bewohnerin eines Alten- und Pflegeheims in Koblenz geimpft.

In Rheinland-Pfalz sind die Corona-Schutzimpfungen am ersten Tag laut Gesundheitsministerium ohne Komplikationen verlaufen. Wie ein Sprecher des Ministeriums dem SWR mitteilte, hätten die rund 1.200 Geimpften keine allergischen Reaktionen gezeigt. Bei den Geimpften handelt es sich um Bewohner und Mitarbeiter von Alten- und Pflegeeinrichtungen.

Bewohner und Mitarbeiter froh, dass Impfungen verfügbar sind

Lieselotte Ziegler erhielt als erste Rheinland-Pfälzerin ihre Corona-Schutzimpfung um 10:08 Uhr im Heim "Maria vom Siege". Die 91-Jährige zeigte sich verwundert, wie schnell die Impfung ablief: "Wie? Das war es schon?", fragte sie ungläubig vor den versammelten Pressevertretern. Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) bezeichnete Ziegler als "Vorbild" für andere Hochbetagte. Es sei genau richtig, dass diese besonders gefährdeten Menschen zuerst geimpft würden.

Unmittelbar nach Ziegler erhielt die Pflegechefin des Heims, Sabine Hermes, ihre Corona-Schutzimpfung. Heimleiterin Jutta Kettermann sagte, sie sei froh, dass die Impfungen nun anliefen. Sie hoffe, dass sich dadurch irgendwann wieder Normalität in ihrer Einrichtung einstellen werde. Insgesamt sollen in "Maria vom Siege" heute 36 Bewohner und 25 Mitarbeiter geimpft werden. Die Einrichtung verfügt über 111 Plätze.

Heimbewohner werden als erste geimpft

Die ersten knapp 10.000 Impfdosen des Mainzer Herstellers Biontech und seines US-Partners Pfizer waren am Samstag wie geplant in Rheinland-Pfalz eingetroffen. In Übereinstimmung mit den Vorgaben des Bundes werden im Land zunächst Menschen geimpft, die ein sehr hohes Risiko haben, schwer am Coronavirus zu erkranken oder daran zu sterben.

Dies soll in einem ersten Schritt über mobile Impfteams in stationären Einrichtungen der Pflege geschehen. Zunächst sind Altenheime und Senioreneinrichtungen in den Regionen an der Reihe, in denen die Infektionszahlen am 16. Dezember über der durchschnittlichen Sieben-Tage-Inzidenz des Landes lagen. Geimpft werden Bewohner und Mitarbeiter.

Wer ist nach den Altenheimbewohnern dran?

Nach der Ausweitung der Impfungen auf weitere Altenheime wird das medizinische Personal in den Krankenhäusern geimpft. Auch Menschen über 80 Jahre sind dann an der Reihe. Einen genauen Termin dafür gibt es aber noch nicht. Sicher ist nur, dass die Personen nicht warten müssen, bis alle 560 Altenheime im Land mit ihren 42.500 Bewohnern und 35.600 Beschäftigten dran waren.

Die über 80-Jährigen werden in den Impfzentren geimpft. Voraussichtlich soll Anfang bis Mitte Januar ein telefonisches Terminvergabesystem eingerichtet werden. Einzelheiten dazu stehen aber noch nicht fest.

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Sachsen-Anhalt macht den Auftakt

Bereits am Samstag wurde die bundesweite Impfkampagne in einem Seniorenheim in Sachsen-Anhalt eröffnet. Eine 101 Jahre alte Frau wurde als erste geimpft. Das berichtete der Mitteldeutsche Rundfunk (MDR). Alle anderen Bundesländer folgen dann heute.

Lagerung in geheimem Zentrallager

In ganz Deutschland wurde der Impfstoff am Samstag an die Bundesländer verteilt. Der Bund lässt mehrere zehntausend Dosen der Firma Biontech an insgesamt 27 Standorte liefern.

Die erste Lieferung des Corona-Impfstoffs der Firma Biontech war am Samstagmorgen in Nordrhein-Westfalen eingetroffen. Die Impfdosen wurden nach Angaben der nordrhein-westfälischen Staatskanzlei aus einer Impfstoff-Fabrik im belgischen Puurs transportiert und in ein geheimes Zentrallager des Landes gebracht.

Impfstoff-Menge in Rheinland-Pfalz zunächst begrenzt

Die Menge an Impfstoff gegen Covid-19 sei zunächst begrenzt, sagte Bätzing-Lichtenthäler vor dem Impfstart. Zunächst versorgt würden die Kreise Bad Kreuznach, Germersheim, Kusel, Neuwied, der Rhein-Pfalz-Kreis und der Kreis Vulkaneifel sowie die kreisfreien Städte Frankenthal, Koblenz, Ludwigshafen, Mainz und Speyer. Versorgt würden dort mehr als 200 Einrichtungen, in knapp 70 davon werde in einem ersten Schritt mit mobilen Impfteams geimpft.

Am 28. und 30. Dezember gebe es Nachlieferungen von rund 25.000 und 34.000 Impfdosen. Laut rheinland-pfälzischer Staatskanzlei soll in der kommenden Woche - auch an Feiertagen - weiter geimpft werden. Für den Januar habe Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) wöchentliche Lieferungen von je rund 34.000 Impfdosen für Rheinland-Pfalz angekündigt.

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