120 Millionen Menschen sind weltweit auf der Flucht – diese Zahl hat das Flüchtlingshilfswerk UNHCR heute veröffentlicht, anlässlich des Weltflüchtlingstags. Die Zahl habe sich in den vergangenen zehn Jahren verdoppelt, sagt Christ Melzer, Sprecher des UNHCR Deutschland. Schuld seien vor allem die Kriege in Syrien und der Ukraine. Armuts- oder Wirtschaftsflüchtlinge seien hier nicht mitgezählt, betont Melzer, auch nicht Menschen, die ihr Land wegen Naturkatastrophen verlassen müssten. Die Zahl beziehe sich auf Verfolgte, auf Menschen "die gewaltsam vertrieben wurden und keine Wahl hatten."
Lastenteilung ja, Verantwortung abschieben, nein.
Der aktuell diskutierten Idee, Asylverfahren teils in Drittstaaten auszulagern, stehe man grundsätzlich aufgeschlossen gegenüber. Sofern es um eine echte Lastenteilung gehe und nicht nur darum, die Verantwortung abzuschieben auf Kosten der Flüchtlinge. "Wenn man die Verfahren dadurch beschleunigen könnte und die Flüchtlinge dadurch nicht so lang in der Schwebe hängen, dann begrüßen wir das."
Und wie sieht das UNHCR die Pläne, Straftäter auch nach Syrien oder Afghanistan abzuschieben? Auch das hören Sie im Gespräch mit SWR Aktuell – Moderator Albrecht Ziegler.