In der Stadt Blaustein im Alb-Donau-Kreis haben gestern rund 100 Frauchen und Herrchen mit ihren Hunden gegen die Erhöhung der Hundesteuer demonstriert. Auf der Homepage der Stadt Blaustein stehen bereits die neuen Gebühren: 144 Euro für den ersten Hund (vorher 90 Euro) und jeder weitere Hund kostet 288 Euro Hundesteuer im Jahr.
Da ich selbst Hunde habe, kann ich die Verärgerung der Blausteiner Hundehalter gut nachvollziehen. Denn die Kosten vor allem für Tierarzt und Futter für unsere geliebten Vierbeiner sind in den vergangenen Jahren immens gestiegen. Doch genau in diesem Punkt sehe ich eine höhere Hundesteuer auch als Chance im Sinne des Tierschutzes. Da jeder, der sich einen Hund anschaffen möchte, nun stärker gezwungen ist, sich auch mit den finanziellen Belastungen auseinanderzusetzen. Der Anschaffungspreis eines Hundes ist dabei ein Schnäppchen im Vergleich zu den laufenden Kosten danach.
Andererseits verstehe ich die Argumente der Hundebesitzer in Blaustein gegen die Erhöhung der Steuer. Einige erklärten im SWR-Interview, dass von dieser Erhöhung auch „Härtefälle“ betroffen wären: ältere Menschen mit Hund und einer kleinen Rente. Sie träfe es besonders hart. Das gleiche gilt für Tierfreunde, die einen oder sogar zwei Hunde aus dem Tierheim geholt haben. Hunde, die vielleicht älter sind oder ein Handicap haben, und dadurch sowieso schon mehr Tierarztkosten verursachen als ein junger gesunder Hund.
Ich plädiere generell für eine höhere Hundesteuer, allein schon damit Tiere nicht leichtfertig angeschafft werden. Aber es sollte Ausnahmen geben: Ich denke dabei vor allem an die Tierliebhaber, die sogenannte Langzeitinsassen aus den Tierheimen bei sich aufnehmen. Die neuen Besitzer solcher Tiere sollten meiner Meinung nach in Blaustein und auch in anderen Städten von einer Hundesteuer komplett befreit werden.