Weltmeisterschaft in Estland

WM der Waldarbeiter: Nationalmannschaft trainiert in Königsbronn

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Hannah Schulze
Hannah Schulze

In Königsbronn-Ochsenberg bereiten sich die Waldarbeiter aus Deutschland, Österreich und Italien gemeinsam auf die Forst-WM in Estland vor. Wer beste Chancen auf eine Medaille hat.

Vom Präzisionsschnitt bis zum Kettenwechsel - bei den Disziplinen der Waldarbeitsmeisterschaften muss man seine Kettensäge im Griff haben. Am Samstag haben sich bei einem freundschaftlichen Wettkampf drei von insgesamt 21 Nationalmannschaften auf die Weltmeisterschaft in Estland vorbereitet. Das Trainingsgelände: ein kleiner Platz mit ganz viel Holz in Ochsenberg im Landkreis Heidenheim.

Der Kettensägenkettenwechsel ist eine von fünf Disziplinen. Und genau das, was Thomas Schneider am besten kann. Mit 8,12 Sekunden hält der 28-Jährige aus Burgberg (Giengen an der Brenz) den deutschen Rekord im Kettenwechsel. Nicht nur das: Schneider ist ehemaliger U24-Weltmeister. Beste Voraussetzungen für die WM in Estland, bei der er zum ersten Mal für die Profis antritt.

Waldarbeiter-Weltmeisterschaft in Königsbronn-Ochsenberg im Landkreis Heidenheim
Der Kettenwechsel: Thomas Schneider aus Burgberg hält den deutschen Rekord mit 8,12 Sekunden und übertrifft damit den Weltrekord von 8,36 Sekunden.

Vor und nach dem Kettenwechsel werden die Hände der Waldarbeiter kontrolliert. Bei Wunden gibt es Punktabzug. Die Regeln sind streng - bei allen Disziplinen.

Beim Fällen muss der Baum perfekt auf ein vorgegebenes Ziel fallen. Beim Präzisions- und Kombinationsschnitt müssen die Wettkämpfer von einem Stamm akkurate Scheiben schneiden. Und bei der Entastung darf kein Stummel mehr zu sehen sein. Je weniger Zeit die Waldarbeiter benötigen, desto mehr Punkte. Am Ende zählt die Gesamtwertung aller Disziplinen.

Thomas Schneider ist am Samstag, zwei Wochen vor der WM in Estland, mit seinen Teamkameraden Marco Trabert und Ulrich Huber gegen die Teams von Österreich und Italien angetreten. Der Übungswettkampf in Ochsenberg ist für alle drei Nationalmannschaften eine gute Einstimmung auf die Weltmeisterschaft.

"Jeder fährt in zwei Wochen auf die WM. Zu sehen, wo alle stehen - das ist schon interessant!"

Beim Kettenwechsel bricht Thomas Schneider während der Probe-WM keine Rekorde. In 9,95 Sekunden ist die neue Kette wieder drauf. "Passt schon!", kommt von Teamchef Markus Wick. "Passt schon!", stimmt ihm Schneider zu. Bei der Kälte seien die Finger einfach nicht so schnell.

Dabei ist das Wetter an diesem Wochenende die beste Vorbereitung auf Estland. Viel wärmer wird es dort nicht sein, wenn 21 Nationalmannschaften vom 19. bis zum 23. April in Tartu aufeinander treffen. Jedes Profi-Team besteht aus drei Waldarbeitern, zusätzlich darf noch ein Junior anreisen. Neu in diesem Jahr ist eine Frauen-WM.

Teamchef Markus Wick: "Erst wenn der letzte Ast fällt, steht der Sieger fest"

Bei der Probe-WM in Königsbronn ist vor der letzten Disziplin das Team Österreich an erster Stelle. "Das heißt garnichts!", grinst Teamchef Markus Wick. Bis zur letzten Disziplin, der Entastung, sei alles offen. Kleinste Fehler können die Platzierung komplett neu würfeln.

Waldarbeiter-Weltmeisterschaft in Königsbronn-Ochsenberg im Landkreis Heidenheim
Deutschland gegen Italien in Ochsenberg: Bis zur letzten Disziplin, der Entastung, ist alles offen. Hier fällt jeder noch so kleine Fehler ins Gewicht.

Und so ist es auch: Bei den Österreichern springt während der Disziplin eine Kette und bei den Deutschen macht Marco Trabert, amtierender Weltmeister, einen annähernd fehlerfreien Durchlauf.

Forst-WM in Estland: Die Chancen auf die Medaille stehen gut

Die deutsche Nationalmannschaft ist Tagessieger an diesem Samstag in Ochsenberg. Thomas Schneider macht den sechsten Platz, die gute Mitte. Seine Teamkollegen Marco Trabert und Ulrich Huber, beides erfahrene Waldarbeiter, sind stolz auf den 28-Jährigen.

"Wir sind ein gutes Team - ich hab ein gutes Gefühl."

Auch Teamchef Markus Wick ist optimistisch. Er sieht den WM-Titel bei Deutschland, der Schweiz oder Österreich. Das seien die stärksten Teams, so Wick. Und dass in Königsbronn seine Männer so einwandfrei die Ketten geschwungen haben, stimmt ihn zufrieden mit Hinblick auf die anstehende Weltmeisterschaft.

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