Die Stadtwerke UlmNeu-Ulm haben ein Projekt begonnen, bei dem der Einsatz von Geothermie im Raum Neu-Ulm und Senden geprüft wird (Archivbild).

Projekt zu Tiefengeothermie

Stadtwerke prüfen die Nutzung von Erdwärme in Neu-Ulm und Senden

Stand
Autor/in
Maren Haring
Maren Haring

Die Stadtwerke Ulm/Neu-Ulm wollen in den kommenden drei Jahren prüfen, ob sie im Raum Neu-Ulm und Senden Erdwärme nutzen können. Dafür soll eine neuartige Technik zum Einsatz kommen.

In einem Gebiet rund um Neu-Ulm und Senden soll möglicherweise Erdwärme für die Wärmeversorgung genutzt werden. Die Stadtwerke Ulm/Neu-Ulm (SWU) haben ein Projekt begonnen, bei dem sie prüfen, ob Tiefengeothermie in dem Bereich in Frage kommt. In den kommenden drei Jahren geht es zunächst um die Erkundungsphase, teilten die SWU mit.

Seit Januar wird ein 9.500 Hektar großes Gebiet untersucht, das sich von Neu-Ulm bis an die Vöhringer Stadtgrenze erstreckt. Es werde noch nicht gebohrt, sondern zunächst an der Oberfläche gemessen, so ein Sprecher der SWU. Dabei werden Auswirkungen auf die Umwelt wie auch die Geologie geprüft. Die Stadtwerke untersuchen innerhalb des mit Fernwärme versorgten Gebiets die Potentiale der Erdwärmenutzung.

Grafik zu Projekt Tiefengeothermie: Stadtwerke Ulm prüfen die Nutzung von Erdwärme in Neu-Ulm und Senden
In diesem Gebiet wollen die Stadtwerke die Nutzung von Geothermie prüfen.

Entscheidung zur Nutzung von Erdwärme 2027

Bis 2027 soll die Prüfung dauern. "Erst wenn diese Phase erfolgreich abgeschlossen ist, treffen wir die weiterführende Investitionsentscheidung", sagt SWU-Geschäftsführer Klaus Eder. Er sei vom Nutzen der Tiefengeothermie überzeugt. Es sei ein Weg, bei der Wärmegewinnung CO2 einzusparen.

Zusammenarbeit mit der Firma Eavor

Die SWU arbeiten dabei mit dem kanadischen Unternehmen Eavor zusammen. Das Unternehmen setzt eine so genannte Loop-Technologie ein, bei der kein Tiefenwasser benötigt wird. Stattdessen werde die Erdwärme genutzt, die dem Gestein durch Wärmeleitungen entzogen und an die Oberfläche transportiert wird. So beschreibt Eavor das Verfahren. Ähnlich wie bei einer Fußbodenheizung wird hier durch die Rohre ein Wassergemisch geschickt, dass aber die Wärme aus dem Gestein holt und zur Oberfläche transportiert. Fracking sei bei Verfahren nicht notwendig, ergänzt ein Sprecher der Stadtwerke.

Eine erste Anlage baut das Unternehmen Eavor seit dem vergangenen Jahr im bayerischen Geretsried.

Mehr zum Thema Tiefengeothermie

Baden-Württemberg

Wärmeenergie aus der Erde Tiefengeothermie in BW: Wie sicher sind die Bohrungen?

In Ettlingen diskutieren Politiker und Branchenvertreter über die Chancen und Risiken von Tiefengeothermie. Was ist in BW geplant? Wie funktioniert die Technik und wie sicher ist sie?

SWR4 am Dienstag SWR4

Graben-Neudorf

Pläne stoßen auf Gegenwind Tiefengeothermie: Bürger am Oberrhein wollen mitreden

Bei Tiefengeothermie-Projekten am Oberrhein fordern Bürger mehr Mitsprache. An geplanten Standorten sollten verbindliche Befragungen oder Bürgerentscheide stattfinden.

SWR4 BW am Morgen SWR4 Baden-Württemberg

Graben-Neudorf

Thermalwasser-Prüfung beginnt Erste Geothermie-Probebohrung in Graben-Neudorf abgeschlossen

Die erste von zwei Geothermie-Probebohrungen in Graben-Neudorf ist abgeschlossen. Damit sei ein Meilenstein des Geothermie-Projekts erreicht, so die Deutsche Erdwärme.

SWR4 BW am Nachmittag SWR4 Baden-Württemberg

Mehr von SWR Aktuell Baden-Württemberg

Baden-Württemberg

Die wichtigsten News direkt aufs Handy SWR Aktuell Baden-Württemberg ist jetzt auch auf WhatsApp

Der WhatsApp-Kanal von SWR Aktuell bietet die wichtigsten Nachrichten aus Baden-Württemberg, kompakt und abwechslungsreich. So funktioniert er - und so können Sie ihn abonnieren.

Baden-Württemberg

SWR Aktuell - der Morgen in Baden-Württemberg Jetzt abonnieren: Newsletter mit BW-Nachrichten am Morgen!

Sie wollen morgens auf dem neuesten Stand sein? Dann abonnieren Sie "SWR Aktuell - der Morgen in BW". Die News aus Ihrem Bundesland ganz bequem in Ihrem Mailpostfach.