Rentner Uwe Schmid und seine Bordeauxdogge Eddy. Ihre Köpfe sind nebeneinander zu sehen. Beiden wurde schon von vielen eine gewisse Ähnlichkeit nachgesagt. (Foto: SWR, Justus Madaus)

Hund und Herrchen: Zwei von einem Schlag

Uwe und Eddy - ein stadtbekanntes Duo in Ulm

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Justus Madaus
Justus Madaus (Foto: SWR)

Wer in Ulm unterwegs ist, hat gute Chancen, einem besonderen Duo über den Weg zu laufen: Uwe Schmid und seine Bordeauxdogge Eddy sind unzertrennlich und stadtbekannt.

Wenn die Sonne scheint, dann sind oft auch Uwe und sein Hund Eddy unterwegs, manchmal im Park, manchmal in einem Café in der Ulmer Innenstadt. Uwe Schmid und seine Bordeauxdogge Eddy sind in Ulm bekannt wie der sprichwörtliche "bunte Hund".

In einem Hundelexikon auf die Bordeauxdogge gekommen

Mitte der 80-er Jahre setzen sich Uwe Schmid und seine damalige Frau zusammen und beraten: Sie wollen sich einen Hund anschaffen. Beide schnappen sich ein Hundelexikon und machen sich auf die Suche. Als ihre beiden Köpfe gleichzeitig in die Höhe schnellen, ist die Entscheidung gefallen.

Was sie da sehen auf dem Bild: lange faltige Lefzen, kurzes braunes Fell und ein kräftiger Rumpf. Beide zeigen mit ihrem Finger auf eine Bordeauxdogge. So erinnert sich Uwe Schmid.

Uns verbindet eine unwahrscheinliche Zuneigung zueinander.

Auch heute, rund 40 Jahre später, ist seine Liebe für diese Hunderasse noch immer ungebrochen.

Wie ähnlich sind sich Hund und Herrchen?

Sein Blick ist sanft, er legt den Kopf etwas schief und schaut - quasi mit "Hundeblick" - auf Eddy. Sein Begleiter ist ein halbes Jahr alt, Uwe Schmid ist 67 Jahre. Trotz ihres Altersunterschiedes haben die beiden, Herrchen und Hund, viel gemeinsam. Sie teilen nicht nur ihr ruhiges Gemüt und eine Neugierde für neue Bekanntschaften. "Uns verbindet eine unwahrscheinliche Zuneigung zueinander", sagt Uwe Schmid.

Eddys Vorgänger Freddy war ebenfalls eine Bordeauxdogge. Im Bild hat er einen Stock im Maul und steht auf einer Wiese. Fast 70 Kilogramm schwer, sanft und verschmust. Wie auch Eddy lebte er mit Herrchen Uwe in der Seniorenresidenz Elisa in Ulm. (Foto: privat)
Eddys Vorgänger Freddy war ebenfalls eine Bordeauxdogge - fast 70 Kilogramm schwer, sanft und verschmust. Wie auch Eddy lebte er mit Herrchen Uwe in der Seniorenresidenz Elisa in Ulm.

"Viele Leute sagen, dass mein Gesicht und das des Hundes eine gewisse Ähnlichkeit haben", erzählt Uwe Schmid schmunzelnd. Am Anfang sei er bei solchen Kommentaren beleidigt gewesen, mittlerweile sehe er das sogar als Kompliment.

Ohne Hund geht es für Uwe nicht

Den Vergleich zwischen Hund und Herrchen kennt Uwe Schmid schon länger. Denn vor Eddy hat es bereits andere Hunde an seiner Seite gegeben - zuletzt Eddys Vorgänger, ebenfalls eine Bordeauxdogge namens Freddy. Der Hund war laut Schmid ein sanfter Riese, wog fast 70 Kilo und ist im April 2023 gestorben.

Es sei ein schwerer Schlag für ihn gewesen, erinnert sich Uwe Schmid. Einige Monate habe er sich alleine auf den Weg in die Stadt gemacht, doch lange habe er es ohne Bordeauxdogge nicht ausgehalten. "Man fühlt sich schon nur als halber Mensch, wenn kein Hund bei einem ist." Er bezeichnet es als Glück, dass er seit einigen Monaten jetzt Eddy hat.

Uwe Schmid sitzt draußen in einem Cafe mit einer Tasse Kaffee. Vor ihm sitzt seine Bordeauxdogge Eddy mit einem Wassernapf. Beide genießen die Gesellschaft im Café. (Foto: SWR, Justus Madaus)
Für Herrchen Uwe gibt es einen Kaffee, für Bordeauxdogge Eddy einen Napf mit Wasser. Beide genießen die Gesellschaft in Ulmer Cafés.

Herrchen und Hund gehen gerne in Ulmer Cafés

Der Ablauf für das Duo ist fast immer gleich, genauso wie mit Freddy, so auch mit Eddy. Ihr Weg startet in der Seniorenresidenz Elisa in der Ulmer Oststadt, hier wohnt Uwe Schmid seit zehn Jahren.

Viele Leute sagen, dass mein Gesicht und das des Hundes eine gewisse Ähnlichkeit haben.

Weiter geht es im Schatten der Bäume des alten Friedhofs bis in die Ulmer Innenstadt. Hier nehmen - beziehungsweise machen - sie Platz, in einem der vielen Cafés nahe des Ulmer Münsters.

Uwe Schmid und seine Bordeauxdoggen sind selbst schon fast Teil dieser Route geworden. Bekannte finden, dass die beiden dazugehörten, fast wie die Denkmäler am alten Friedhof und das Plätschern vom Georgsbrunnen hinter dem Ulmer Münster. Als "Institution" sehe man beide, sagt eine Freundin des Duos, die zufällig am Café vorbeikommt.

Eddy soll Uwes letzter Hund sein

Dennoch hat Uwe beschlossen, dass Eddy seine letzte Bordeauxdogge und überhaupt sein letzter Hund sein soll. In der Regel wird die Rasse nicht viel älter als acht bis zehn Jahre. "Dann bin ich so wacklig, dass ich sage, das war der letzte Hund." Bis dahin wollen sich die beiden aber noch in Ruhe die Sonne auf den Pelz scheinen lassen.

Man fühlt sich schon nur als halber Mensch, wenn kein Hund bei einem ist.

Für Uwe Schmid ist der gemeinsame Lebensabend mit Eddy etwas, auf das er mit freudiger Erwartung blickt. "Man ist mit so wenig zufrieden im Alter. Man hat Sonne im Herzen, ein paar nette Freunde um sich herum und das reicht. Das reicht. Und einen Hund natürlich."

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