Messen, zählen, wiegen (Foto: SWR)

Einmal pro Jahr

Inventur im Tiergarten Ulm: Störe zählen und Schweine wiegen

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Verena Hussong
Verena Hussong (Foto: SWR, SWR - Alexander Kluge)
Maja Nötzel
SWR-Aktuell Redakteurin Maja Nötzel (Foto: SWR)

Auch ein Zoo macht Inventur: Im Tiergarten Ulm erfassen die Zootierpflegerinnen und -pfleger gerade die Zahl und den Zustand aller dort lebenden Tiere.

Im Tiergarten Ulm zählen, vermessen und wiegen die Mitarbeiter Mitte Februar Störe, Schweine und Schlangen: Sie machen Inventur. Es geht ums Zählen, aber es wird auch geschaut, wie es den Tieren geht.

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Zwei Tierpflegerinnen haben Raja aus ihrem Terrarium genommen. Sie hieven die weiß-gelb gemusterte Python auf ihre Schultern und tragen das Tier zu einem Tisch im Raum gegenüber. Mit einem Maßband überprüfen sie, ob sich die züngelnde Raja seit der letzten Inventur gewachsen ist. Gar nicht so leicht, weil sich die Schlange ständig bewegt: "Die Drei-Meter-Grenze ist geknackt!" ruft Zootierpflegerin Katrin Walch ihrer Chefin Stefanie Kießling zu. Die freut sich.

Eine Schlange wird gemessen und hat ein Maßband am Körper anliegen. (Foto: SWR)
Albino-Phython Raja hat die drei Meter Marke geknackt.

Inventur im Tiergarten Ulm: Rund 2.000 Tiere sind zu zählen

Rund 2.000 Tiere und 200 Arten leben in Außengehegen, Aquarien und Terrarien in der Ulmer Friedrichsau, erzählt Tiergartenleiterin Stefanie Kießling. Einmal im Jahr ist Inventur – die Zahlen fasst Stefanie Kießling in einem Bericht zusammen und meldet sie an die untere Naturschutzbehörde.

Zählen im Aquarium: Guppyschwarm wird geschätzt

Tierpflegerin Celina Stein steht vor dem Aquarium mit den Guppys. Wie zählt man diese kleinen, schnell durcheinanderschwimmenden Wesen? "Ich stelle mir Kreise vor und schätze wie viele Tiere darin sind, und zähle das dann zusammen", erklärt die Zootierpflegerin. An die 150 bis 200 Guppys sind es derzeit. Sind zuviele Tiere im Becken, wird ein Teil der Guppys an andere Fische und Frösche verfüttert.

Gefährlich und doch sensibel: Der Brillenkaiman wird nicht gewogen (Foto: SWR)
Gefährlich und doch sensibel: Der Brillenkaiman wird nicht gewogen - zu viel Stress für die Tiere. Stattdessen wird das Gewicht geschätzt.

"Bei den Brillenkaimanen schätzen wir Gewicht und Größe. Wiegen wäre für die Tiere zu stressig und zu gefährlich für die Mitarbeiter."

Bei den Brillenkaimanen (aus der Familie der Alligatoren) ist das Zählen unkomplizierter. J.J. und Amy sind die einzigen beiden Exemplare. Wie schwer sie sind und wie groß – bei der Inventur schätzen die Mitarbeiterinnen das nur. Die beiden Tiere werden dann gewogen und gemessen, wenn sowieso eine tierärztliche Untersuchung wegen einer Verletzung ansteht. "Das wäre zu viel Stress für die Tiere, das machen wir bei den Fischen, wie den beiden großen Stören auch nicht", erklärt Tiergartenleiterin Stefanie Kießling.

Messen, zählen, wiegen (Foto: SWR)
Ernie hat abgenommen. "Nur" noch 70 Kilogramm wiegt das Hängebauchschwein im Tiergarten Ulm.

Ernie und Franz haben keinen Stress – sie grunzen in erwartungsvoller Vorfreude. Die beiden Hängebauchschweine stürzen sich für ihren Inventurtermin begeistert auf die Waage, beziehungsweise auf den Quarkbrei, den Tierpfleger Andreas Gerstenberger auf den Boden gleich daneben hält.

"Das Diätgeheimnis? Gemüse, Gemüse, Gemüse."

Tierpflegerin Katrin Walch ist sich derweil ziemlich sicher, dass es ein Chamäleon gibt im Tiergarten Ulm – aber das Weibchen Zada ist nur schwer zu entdecken. Nicht nur zu Zeiten der Inventur versteckt sich das Tier gerne hinter den Blättern in seinem Terrarium. "Da hinten sitzt sie, ganz oben auf dem Ast", meint die Zootierpflegerin nach einigen Minuten des Suchens.

Zwei große Fische schwimmen aneinander vorbei. (Foto: SWR)
Stan und Ollie, die Störe im Tiergarten Ulm sind schnell gezählt. Länge und Gewicht werden geschätzt, denn es wäre ein zu großer Stress für beide sie extra dafür rauszuholen.

Übrigens zählen in diesen Tagen nicht nur die Tierpfleger – auch die vielen kleinen Besucherinnen und Besucher des Zoos versuchen zu erkunden, wie viele Tiere es hier gibt. "Eins, zwei, acht, vier“, zählt der kleine Matteo stolz bei den Schildkröten und freut sich, als sich eine der Schildkröten elegant ins Wasserbecken gleiten lässt. "Da!" sagt die 15 Monate alte Emilia und zeigt mit ausgestrecktem Arm auf die elegant vorbeigleitenden Fische im Donautunnel, einem Aquarium mit einheimischen Fischen, durch das Besucher hindurchlaufen können. Und damit wären die Welse, Störe und Hechte dort dann auch erfasst.

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