So kalt, dass Seen und Teiche zufrieren, ist es im Alb-Donau-Kreis eher selten. Die DLRG-Ortsgruppe Ulm nimmt die aktuellen Temperaturen daher zum Anlass, den Notfall auf einem See nahe Erbach zu üben. Die Gefahr, auf dem Eis zu stehen und einzubrechen, besteht auch bei Minusgraden.
DLRG-Rettungskräfte können Eisrettung nicht jedes Jahr üben
Der Atem schwebt in dicken Wolken vor den Gesichtern der DLRG-Rettungskräfte. Die Lufttemperatur: minus fünf Grad. Das Wasser: plus fünf. Gute Bedingungen, um die Eisrettung zu üben. Oft ist das so nicht möglich. Denn die Seen und Teiche sind nicht jedes Jahr zugefroren.
Geübt wird mit unterschiedlicher Ausrüstung: einer Leiter, einem Schlauchboot und einem Eisrettungsschlitten. Alle haben eins gemeinsam: Sie sollen das Gewicht von Retter und Opfer auf dem Eis verteilen, damit die gefrorene Wasseroberfläche des Sees nicht so leicht bricht.

Um den Ernstfall zu simulieren schlagen die Ehrenamtlichen ein Loch in die zehn Zentimeter dicke Eisschicht. Dann wird es für einen von ihnen eisig: Immerhin in einem speziellen, wasserdichten Schutzanzug steigt eine Rettungskraft ins Wasser. Weil es trotzdem nach kurzer Zeit kalt wird, muss die Rettungsübung schnell gehen.
Zum Beispiel mit der mehrere Meter langen Leiter. Darauf liegend robbt ein DLRGler über den zugefrorenen See - bis zur eingebrochenen Person. Beim Rausziehen muss das Gewicht so verteilt werden, dass die Leiter nicht auch einbricht. Mit einem Seil ziehen weitere Einsatzkräfte das Duo schließlich zum rettenden Ufer.
DLRG Ulm: Rettung aus dem Eis nur noch selten nötig
Zu echten Eisrettungseinsätzen muss die DLRG-Ortsgruppe Ulm dagegen nur noch selten ausrücken, erklärt DLRG-Vorstand Oliver Bernsau. Die Menschen seien vorsichtiger geworden.
Die Leute rennen nicht gleich aufs Eis und gehen Schlittschuhlaufen oder wandern darüber.
Neue technische Möglichkeiten, wie Drohnen mit Wärmebildkameras und Scheinwerfern, unterstützen die Einsätze der Rettungskräfte. Generell gibt die DLRG aber den Tipp, am besten gar nicht erst aufs Eis zu gehen. Und sollte doch mal etwas passieren: immer zuerst die 112 wählen.