Am Tübinger Uniklinikum gibt es eine spezielle Sprechstunde für junge Menschen mit Spätfolgen nach Krebs. Denn auch wenn man zu den 80 Prozent der Erkrankten gehört, die geheilt werden konnten, geht der Kampf oft weiter. Es bleiben körperliche und seelische Narben.
Katharina Kregel hat eine Patientin, die als Teenager an Leukämie erkrankt war, in die Survivor-Sprechstunde an der Tübinger Uniklinik begleitet:
Die reguläre Nachsorge endet im Normalfall zehn Jahre nach der Genesung. Bei vielen treten aber auch spät noch Beschwerden wie Erschöpfung oder Konzentrations- und Gedächtnisprobleme auf.
Psychische Probleme nach Krebs im Kleinkindalter
In Tübingen gibt es deshalb seit 2021 die Survivor-Sprechstunde, finanziert durch den Förderverein krebskranker Kinder Tübingen. Die jüngsten Besucher der Sprechstunde sind erst 10 oder 11 Jahre alt, so Thomas Bäumer, Psychoonkologe an der Kinderklinik des Uniklinikums Tübingen.
Laut Thomas Bäumer haben die Betroffenen während ihrer Erkrankung im Kleinkindalter die Ängste und Aufregung ihrer Eltern erlebt. Diese dramatische Verunsicherung könne man als Kind schlecht verarbeiten.
Check-Ups als Absicherung
50 bis 60 sogenannte "Erstvorstellungen" pro Jahr gibt es in der Survivor-Sprechstunde. Manche suchen nur das Gespräch, andere haben ein starkes Bedürfnis nach regelmäßigen medizinischen Check-Ups. Die Bestätigung, gesund zu sein, ist ihnen besonders wichtig.