Seit Jahren plant die Gemeinde Bad Rippoldsau-Schapbach (Kreis Freudenstadt) ein kommunales Wärmenetz. Ob das noch kommt, ist unklar. Die Förderung ist laut Gemeinde nicht gesichert. Sie hat auf Geld vom Bund gehofft. Die Bundesregierung hatte einen milliardenschweren Fonds eingerichtet, um die Energiewende zu finanzieren. Nach dem Urteil des Bundesverfassungsgerichts zu dem Fonds steht jedoch viel weniger Geld dafür zur Verfügung. Die Konsequenz: Für Projekte wie das in Bad Rippoldsau-Schapbach könnte das Fördergeld gestrichen werden.
Hackschnitzelanlage in Bad Rippoldsau soll rund 4,5 Millionen Euro kosten
In Bad Rippoldsau soll eine Hackschnitzelanlage für rund 4,5 Millionen Euro in einer alten Kläranlage gebaut werden. Sie soll dann etwa 45 Häuser mit Nahwärme versorgen. Bisher sind aber nur Rohre für den Netzausbau geliefert worden. Jetzt sind nach SWR-Informationen einige Bürgerinnen und Bürger verunsichert, ob die Förderung, die bis zu 40 Prozent betragen kann, wegbricht. Denn viele hoffen auf die Energieversorgung durch Nahwärme aus der regionalen Hackschnitzelanlage.
Bürgermeister Waidele: "Auf Förderung dringend angewiesen"
Bürgermeister Bernhard Waidele geht davon aus, dass bis Ende 2024 der erste Bauabschnitt abgeschlossen wird. Als struktur- und finanzschwache Gemeinde sei Bad Rippoldsau-Schapbach dringend auf Förderung angewiesen. Er weiß, was die Bürgerinnen und Bürger in der Schwarzwald-Gemeinde teilweise umtreibt: "Wie lange hält meine Heizung noch?" Und: "Sitzen wir im Winter im Kalten?"
Bewohner in Bad Rippoldsau verunsichert
Ulrich Kraut besitzt in Bad Rippoldsau mehrere Immobilien, die mit alten Ölheizungen ausgestattet sind. Er baut auf das Nahwärmenetz, weil er nicht weiß, wie lange seine Heizungen noch durchhalten. "Wir stehen unter Druck", sagte Kraut dem SWR. Irgendwann erfüllten diese alten Ölheizungen nicht mehr die Energie-Standards. Das sei aus ökologischer Sicht richtig, so Kraut. Natürlich müsste aber die Gemeinde mit der entsprechenden Förderung dieses Nahwärmenetz aufbauen.