Wo sich heiße Temperaturen aushalten lassen

Sehnsuchtsort in der Hitzewelle: Wimsener Höhle

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Die Hitzewelle hat den Südwesten erreicht. Da freut sich jeder, wenn er ein kühles, schattiges Plätzchen findet.

Wimsener Höhle (Foto: SWR, Stefanie Assenheimer)
Die Wimsener Höhle in Hayingen (Kreis Reutlingen) ermöglicht den Besucherinnen und Besuchern ein kühles schattiges Plätzchen.

Der Deutsche Wetterdienst hat am Dienstag eine Hitzewarnung bis zu einer Höhe von 600 Metern herausgegeben. Wem es selbst in luftigen Höhen zu heiß wird, kann ja absteigen, beispielsweise in eine Höhle auf der Schwäbischen Alb. Die Wimsener Höhle liegt im romantischen Aachtal zwischen Hayingen und Zwiefalten (Kreis Reutlingen). Sie war schon bei den Adligen beliebt und heißt seit einem Besuch von Herzog Friedrich II. 1803 auch Friedrichshöhle.

Wimsener Höhle: einzige mit Boot befahrbahre Wasserhöhle Deutschlands

Sie ist die einzige Schauhöhle in Deutschland, die mit einem Boot befahren wird. Ein Fährmann entführt die Besucherinnen und Besucher rund 70 Meter ins Erdinnere: ein magischer, kühler Ort um die 10 Grad. Der Blick nach oben zeigt eine rauhe, steinige Decke. Vorsicht Kopf einziehen, sonst tut es weh, warnt der Fährmann. Das Wasser in der Höhle schimmert blau-grün und wer den Finger ins Wasser steckt, erlebt eine angenehme Erfrischung. Tickets für die Höhle gibt es online, sie können aber auch an der Tageskarte gekauft werden.

Besucherandrang auch bei Tropfsteinhöhlen auf der Alb

Die derzeitige Hitze beschert der Bärenhöhle und der Nebelhöhle auf der Schwäbischen Alb besonders viele Besucherinnen und Besucher. Ulrike Müller von der Tourist-Info Sonnenbühl (Kreis Reutlingen) verweist auf die erholsame Kühle in der Bärenhöhle:

"Drinnen kann man eine halbe Stunde auslüften, denn es herrschen konstant neun Grad."

Müller warnte aber davor, in Flipflops zu erscheinen, festes Schuhwerk sei besser geeignet. Und trotz Sehnsucht nach Abkühlung solle man eine Jacke mit hineinnehmen. "Nach zehn Minuten wird es richtig kühl." In der Bärenhöhle gibt es unter anderem ein 15.000 Jahre altes Bärenskelett zu sehen. Sie ist ebenso wie die Nebelhöhle eine bei Tagesausflüglern beliebte Tropfsteinhöhle.

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Der sogenannte Heilstollen im Neubulacher Besucherbergwerk ist aktuell nicht nur einer der kühlsten Orte in der Region. Hier bekommen vor allem Menschen mit Atemwegserkrankungen wirkungsvoll Hilfe.

Neubulacher Besucherbergwerk

Ein weiterer kühler Ort für heiße Tage ist das Bergwerk in Neubulach (Kreis Calw). Im Besucherbergwerk Neubulach ist die Luft stets zwischen 6 und 8 Grad kalt - und das bei 100 Prozent Luftfeuchtigkeit. Das sind ideale Bedingungen für Menschen mit Atemwegserkrankungen. Seit 50 Jahren ist der Heilstollen im Nordschwarzwald deshalb auch Zufluchtsort für alle, die mal wieder richtig durchatmen wollen.

Fühlt sich an wie Kopf im Kühlschrank

Wer zum ersten Mal in den Neubulacher Heilstollen kommt, könnte das Gefühl bekommen, er steckte mit dem Kopf im Kühlschrank. Patienten mit Atemwegserkrankungen berichten, wie sie unter Tage richtig befreit aufatmen können. Und das gilt an diesen heißen Tagen auch für alle anderen Hitzegeplagten.

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