Am ersten sogenannten Tulpensonntag in Gönningen am Fuße der Schwäbischen Alb im Kreis Reutlingen hat es ohne Unterlass geregnet. Da es auch in den vergangenen Wochen recht kalt war, haben sich viele Tulpenblüten noch nicht geöffnet. Trotz der Witterung kamen nach Schätzungen des Vereins Gönninger Tulpenblüte zirka 2.000 Besucher. An sonnigen Tagen gab es in den Vorjahren schon rund 5.000 Besucher bei dieser Veranstaltung. Am 23. April gibt es den zweiten Tulpensonntag.
Auf dem Probefeld von Samen Fetzer haben sich die Hobbygärtner über verschiedene Tulpensorten und andere Frühlingsblüher wie Narzissen und Hyazinthen in unterschiedlichen Farben informiert. Im Ortskern gab es einen Frühlingsmarkt mit Essensständen, Handwerkskunst und Pflanzen. Die meisten Besucher waren froh über etwas "Farbe" und Geselligkeit.
Viele Absagen wegen Regens
Wegen des Regens gab es auf dem Markt allerdings deutlich weniger Stände als ursprünglich geplant. Die Betreiber von 13 der 45 angemeldeten Stände seien abgesprungen, so Ulrike Epp vom Verein Gönninger Tulpenblüte. Dennoch sei sie überrascht, dass doch einige Besucher gekommen seien, auch aus Stuttgart zum Beispiel. Die kleinen Zelte der Vereine seien voll.
Die Gönninger Tulpenblüte hat eine lange Tradition. Im 19. Jahrhundert war mehr als die Hälfte der Gönninger Bevölkerung im Samenhandel beschäftigt. Schon damals waren die Vorgärten mit Tulpen geschmückt. Auf dem Friedhof pflanzten die Gönninger auf die Gräber ebenfalls Blumenzwiebeln. Diese Blütenpracht auf dem parkähnlichen Friedhof wurde weit über den Ort hinaus bekannt.