Die Gemeinde Seewald ist mit dem Bau von acht Windkraftanlagen auf ihrer Gemarkung nicht einverstanden. Alle anwesenden Gemeinderätinnen und Gemeinderäte stimmten am Freitag gegen die Baupläne.
Viele Bürger informieren sich über Windräder
Vor der Gemeindratssitzung in Seewald gab es zunächst eine Informationsrunde für die Bürgerinnen und Bürger. Ein Rechtsanwalt informierte über den aktuellen Stand der Planungen der Altus-AG aus Karlsruhe. Sie will für einen Investor acht neue Windräder auf Seewalder Gemarkung bauen. Sie sollen entlang der Bundesstraße 294 hinter Besenfeld und oberhalb des Ortsteils Igelsberg gebaut werden.
Laut Bürgermeister Gerhard Müller waren rund 120 Personen gekommen und ließen sich zwei Stunden lang informieren. Danach folgte die öffentliche Gemeinderatssitzung, bei der sich alle anwesenden Gemeinderäte gegen die Windparkpläne aussprachen.
Gemeinde Seewald sieht sich von "Windrädern eingekreist"
Als Hauptgrund gegen die Windräder nannte Bürgermeister Müller vor allem das Überlastungsgebot im Baugesetz, das nach Einschätzung des Anwalts der Gemeinde in diesem Genehmigungsverfahren greife. Die gut 2.100 Einwohner-Gemeinde Seewald werde immer mehr von Windrädern eingekreist, so die Befürchtung der Gemeinderäte.
Schon jetzt stehen fünf Windräder des Windparks Simmersfeld auf Seewalder Gemarkung. Hinzu kämen zwei weitere Windkraftanlagen, die im Nachbarort Grömbach gebaut werden sollen. Und im Freudenstädter Ortsteil Untermusbach stehe bereits seit Jahren eine weitere Windkraftanlage. Vierundzwanzig Windräder würden um Seewald kreisen, das sei einfach zu viel, so Müller.
Windräder beeinträchtigen Tourismus
Die Windräder würden auch den Tourismus beeinträchtigen, so Müller. Nicht nur aus ästhetischen Gründen seien die Gemeinderäte dagegen, sondern auch weil viele Wander- und Radwege durch Seewald führten. Außerdem würden schädliche Umwelteinflüsse durch den Lärm der Rotoren entstehen, so die Befürchtung der Gemeinderäte. Die meisten der acht geplanten Windräder hätten einen Durchmesser von 150 Metern, deren höchster Punkt liege auf 241 Meter Höhe, so Seewalds Bürgermeister.
Die Bedenken der Gemeinderäte werden noch schriftlich ausgearbeitet und dem Landratsamt Freudenstadt bis zum 28.12.2022 zugeschickt. Dann würden weitere Schritte überlegt, so Bürgermeister Müller.