Der Korbmacher Dieter Deringer aus Neufra (Kreis Sigmaringen) hat in England für einen Holzkorb den Preis "Bester traditioneller Korb 2023" gewonnen. Die „Worshipful Company of Basketmakers“ – die ehrenwerte Gesellschaft der Korbmacher - hat ihn beim diesjährigen internationalen Wettbewerb der Company ausgezeichnet. Bereits vor vier Jahren hatte Deringer die Engländer mit einem Korb aus seiner Werkstatt überzeugt.
Das Siegerstück: ein Holzkorb, auch als Wäschekorb geeignet

Deringers aktueller Sieger-Korb ist sowohl für Wäsche als auch für Holzscheite geeignet. Er ist aus Weidenruten geflochten und schmiegt sich an einer Seite mit einer Ausbuchtung an den Körper des Menschen an, der ihn trägt. Das ist das Besondere an ihm. Der verschiedenfarbig geflochtene Korb wirkt stabil und zugleich fein gearbeitet.

Die kleine Werkstatt in Neufra könnte auch in einem Märchenfilm auftauchen. Hinten stehen Weidenruten, von der Decke hängen Körbe, vorn am Fenster sitzt der Korbmacher, umgeben von Körben fast jeglicher Form.
"Ich bin als Flechter Autodidakt. Ich habe nie einen Kurs gemacht und keine Ausbildung als Korbflechter. Nach deutschen Verhältnissen kann ich gar nicht flechten, weil es keinen Zettel gibt, auf dem steht, dass ich Korbmacher-Meister oder -Geselle bin.“

Körbe für Obst, Trompeten und Hunde
Neben den verbreiteten Einkaufskörben macht Deringer auch Körbe, die man auf dem Rücken oder über der Schulter tragen kann. Er flicht große Schlafkörbe für Hunde, Obst- und Zeitungskörbe. Er hat einen Trompetenkorb mit Innenfutter im Sortiment und einen Pilzsammelkorb.

Fünf Stunden benötigt Deringer für einen Korb plus ein paar Stunden vorbereitende Arbeit. Er ist jetzt seit 34 Jahren selbständiger Korbflechter und von seinem Handwerk begeistert wie am Anfang.