Viele Schüler und Pendler betroffen

Streik: In Tübingen fahren fast keine Busse

Stand
Autor/in
Judith Hüwelmeier
Judith Hüwelmeier ist Reporterin für Hörfunk, Online und Fernsehen beim SWR im Studio Tübingen.
Bertram Schwarz
Bertram Schwarz ist Reporter für Hörfunk, Online und Fernsehen beim SWR im Studio Tübingen.

Seit Dienstagmorgen fahren so gut wie keine Stadtbusse mehr in Tübingen. Nur ein Notverkehr bedient die Kliniken. Auch im Kreis Tübingen fallen Buslinien aus.

Im Busverkehr im Raum Tübingen kann es bis Mittwoch zu erheblichen Einschränkungen kommen. Am Dienstagmorgen um 8:00 Uhr war es am Tübinger Omnibusbahnhof so ruhig wie nie um diese Zeit. Keine gelbroten Stadtbusse rauschen an die Haltebuchten und an denen stehen auch keine auf die Busse wartenden Menschen, um in die Schule oder zur Arbeit zu kommen. Nur ganz vereinzelt trifft man jemanden, der oder die nicht Bescheid weiß über den Streik – und erst jetzt merkt, dass der Weg zum Busbahnhof vergeblich war. Einzig die Linie 5 hinauf zu den Kliniken fährt einmal in der Stunde.

Was die Menschen, die mit dem Bus fahren oder fahren wollten, von dem neuerlichen Busstreik halten - wir haben am Dienstagmorgen am zentralen Busbahnhof in Tübingen nachgefragt

Gähnende Leere auf dem Zentralen Omnibusbahnhof in Tübingen. Dienstag und Mittwoch fahren fast keine Busse.
Am Busbahnhof in Tübingen ist wenig los: Weit und breit ist kein Bus in Sicht. Viele Busfahrerinnen und Busfahrer beteiligen sich am Streik der Gewerkschaft ver.di.

Stadtbusse und Regionalbusse stehen still

Die Gewerkschaft ver.di hat zu einem zweitägigen Warnstreik im privaten Omnibusgewerbe in über 30 Betrieben in Baden-Württemberg aufgerufen. Darunter auch die Beschäftigten bei den Tübinger Stadtwerken und der Südwestdeutschen Landesverkehrs-GmbH (SWEG) in Tübingen.

Neben den Stadtbussen sind folgende Buslinien nach Angaben der SWEG von Streiks betroffen:

  • Reutlingen – Gomaringen (Linie 111)
  • Gönningen – Gomaringen (Linie 112)
  • Mössingen – Ofterdingen (Linie 156)
  • Bodelshausen – Mössingen – Ofterdingen (Linie 158)
  • Gomaringen – Tübingen (Direktbus, Linie 7612)
  • Mössingen – Ofterdingen – Tübingen (Linie 7613)
  • Nehren – Mössingen (Linie 7615)
  • Dußlingen – Gomaringen (Linie 7616)
  • Tübingen – Härten – Gomaringen (Linie 7625)

Auch kein Schülerverkehr

Neben den Stadtbussen sind in Tübingen weitere Unternehmen vom Streik betroffen und zwar die Busse der Jakob Kocher GmbH sowie KM REISEN GmbH c/o, Omnibus Schnaith, teilten die Tübinger Stadtwerke mit. Mit den Streiks soll in der laufenden Tarifrunde der Druck auf die Arbeitgeber erhöht werden.

In welchen Regionen in Baden-Württemberg am Dienstag und Mittwoch gestreikt wird:

Baden-Württemberg

ver.di-Aufruf in mehr als 30 Betrieben Warnstreik: Wo am Dienstag und Mittwoch Busse in BW ausfallen könnten

Die Gewerkschaft ver.di ruft zu Warnstreiks bei privaten Omnibusunternehmen auf. Zahlreiche Städte und Regionen sind am Dienstag und Mittwoch in Baden-Württemberg betroffen.

Warum wird gestreikt?

ver.di fordert unter anderem für die rund 9.000 Beschäftigten beim Entgelt ein Plus von neun Prozent und für Azubis 100 Euro mehr im Monat, bei einer Laufzeit von zwölf Monaten. Der Verband Baden-Württembergischer Omnibusunternehmen (WBO) hatte die Forderung als überzogen zurückgewiesen. Die Busunternehmen würden zunehmend mit Leistungskürzungen durch die Aufgabenträger, sinkenden Einnahmen und steigenden Kosten konfrontiert.

Dritte Gesprächsrunde Ende Januar geplant

In der zweiten Tarifrunde seien die Arbeitgeber lediglich bereit gewesen, die Inflation bei einer Laufzeit von zwei Jahren auszugleichen und über eine betriebliche Altersversorgung zu reden, hatte ver.di erläutert. Die dritte Gesprächsrunde ist für den 31. Januar geplant. Bereits an den Streiks vor knapp zwei Wochen hatten sich nach Angaben von ver.di 2.000 Beschäftigte in rund 30 Betrieben beteiligt.

Ludwigshafen

Tarifverhandlungen zwischen RNV und ver.di ohne Ergebnis Mehr Lohn für RNV-Mitarbeiter gefordert - keine Einigung in Sicht

Am Dienstag haben der Verkehrsbetrieb RNV und die Gewerkschaft ver.di wieder miteinander verhandelt. Doch es gab keine Einigung. Drohen jetzt wieder Warnstreiks?

SWR4 RP am Morgen SWR4 Rheinland-Pfalz

Baden-Württemberg

30 Betriebe in BW betroffen Warnstreiks bei privaten Busunternehmen: Rund 1.500 Beteiligte am ersten Streiktag

Die Gewerkschaft ver.di hat zu Warnstreiks bei privaten Busunternehmen aufgerufen. In mehreren Regionen in Baden-Württemberg stehen die Busse still - auch am Freitag.

Karlsruhe

Gewerkschaft macht Druck auf Arbeitgeber Ausfälle auch in Karlsruhe: ver.di setzt Warnstreiks bei Busunternehmen fort

Im Tarifkonflikt bei den privaten Busbetreibern in BW erhöht ver.di den Druck: Die Gewerkschaft hatte am Montag zum Warnstreik bei SWEG-Buslinien in Karlsruhe aufgerufen. Es gab Ausfälle.

Baden-Württemberg

Die wichtigsten News direkt aufs Handy SWR Aktuell Baden-Württemberg ist jetzt auch auf WhatsApp

Der WhatsApp-Kanal von SWR Aktuell bietet die wichtigsten Nachrichten aus Baden-Württemberg, kompakt und abwechslungsreich. So funktioniert er - und so können Sie ihn abonnieren.

Baden-Württemberg

SWR Aktuell - der Morgen in Baden-Württemberg Jetzt abonnieren: Newsletter mit BW-Nachrichten am Morgen!

Sie wollen morgens auf dem neuesten Stand sein? Dann abonnieren Sie "SWR Aktuell - der Morgen in BW". Die News aus Ihrem Bundesland ganz bequem in Ihrem Mailpostfach.

Reportagen, Shorts und Erklärvideos SWR Aktuell nun mit eigenem YouTube-Kanal am Start

Ab sofort ist SWR Aktuell auch bei YouTube mit einem eigenen Kanal zu finden. Damit ist die Nachrichtenmarke des SWR künftig neben Instagram und Facebook auch auf der wichtigsten Nachrichtenplattform präsent.